LONDON (dpa-AFX) - Die Inflation in Großbritannien liegt erstmals seit mehr als drei Jahren über zwei Prozent. Die Verbraucherpreise seien im Februar um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag in London mit. Das ist die höchste Inflationsrate seit September 2013. Experten hatten mit einer etwas geringeren Rate von 2,1 Prozent gerechnet.
Im Januar hatte die Teuerungsrate noch bei 1,8 Prozent gelegen. Die Kerninflationsrate, die etwa Energie ausklammert und den grundlegenden Preistrend besser wiedergibt, lag im Februar bei 2,0 Prozent und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen.
Die Inflationsrate hat mit dem jüngsten Anstieg das Zwei-Prozent-Ziel der Bank of England übertroffen. Die Notenbank deutete zuletzt mehrfach an, dass ihre Toleranz begrenzt sei, eine über das Inflationsziel hinausgehende Teuerung zu dulden. Unter anderem das schwache Pfund sorgt seit dem Brexit-Votum für steigende Preise, weil es Importe verteuert.
Notenbanken können sich grundsätzlich durch Zinsanhebungen gegen steigenden Inflationsdruck stemmen. Das britische Pfund legte nach Veröffentlichung der Inflationszahlen zu und stieg auf den höchsten Stand in diesem Monat. Dies spiegelt laut Händlern die Erwartung wider, dass der Druck auf die Notenbank, ihre Geldpolitik zu straffen, durch die starken Inflationszahlen gestiegen ist.
Zuletzt hatte die Bank of England bei ihrer Zinsentscheidung vergangene Woche ihre Geldpolitik unverändert beibehalten. Allerdings war diese Entscheidung nicht einstimmig gefallen. Mit Kristin Forbes stimmte ein Mitglied im Offenmarktausschuss für eine Zinserhöhung./tos/jkr/stb
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