Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die wirtschaftliche Stabilität des Euroraums hat sich nach Aussage der Allianz im vergangenen Jahr erstmals seit drei Jahren wieder etwas verschlechtert. Das lag vor allem an Entwicklungen in Frankreich und Italien. Der von der Allianz berechnete Euro-Monitor sank auf 6,5 (Vorjahr: 6,7) Punkte. Das war immer noch der höchste Stand seit 2008.
Laut Allianz haben sich in den meisten Ländern des Euroraums die Staatsdefizite etwas verringert, während die Beschäftigung stieg. Rückschritte gab es dagegen bei den konjunkturbereinigten Haushaltsdefiziten, den am Welthandel gemessenen Exporten und beim Wachstum der Arbeitsproduktivität. 13 Länder zeigten insgesamt eine Verbesserung, fünf eine Verschlechterung.
Die Verschlechterung des Gesamtindikators resultierte vor allem aus etwas geringeren kurzfristigen Fortschritten beim Abbau von Ungleichgewichten. Das lag vor allem an geringeren Zuwächsen bei der Arbeitsproduktivität, Rückschlägen beim Abbau struktureller Defizite und einer, gemessen am Welthandel, enttäuschenden Exportentwicklung.
Spitzenreiter in Bezug auf die wirtschaftliche Stabilität war erneut Deutschland (8,1 Punkte), was hauptsächlich an gesunden Staatsfinanzen, niedriger privater Verschuldung und Auslandsverschuldung lag. Auf den Plätzen folgten die Niederlande (7,5) und Slowenien (7,2).
Verlierer des Jahres waren Frankreich und Italien, die mit je 5,4 Punkten die Schlusslichter waren - noch hinter Portugal und Zypern (je 5,9).
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March 21, 2017 06:11 ET (10:11 GMT)
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