MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Strafprozess um den Zusammenbruch der
HRE-Bankengruppe hat der angeklagte frühere Vorstandschef Georg
Funke die Deutsche Bank
Die Anklage wirft Funke vor, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise die Bilanzen der Bank geschönt zu haben. Der Ex-Banker dagegen will einen Freispruch erkämpfen.
Der HRE war dann im Herbst 2008 das Geld ausgegangen, weil sie keine Einlagen zur Refinanzierung mehr erhielt - obwohl die Bank nach Funkes Darstellung eigentlich noch liquide war. Die Immobilienbank war für den Bund der teuerste Schadenfall der Finanzkrise. Da die HRE wegen ihrer Größe als systemrelevant galt, sprang der Bund von 2008 bis 2010 mit fast zehn Milliarden Euro an Finanzhilfen und weiteren 124 Milliarden Euro an Bürgschaften ein. 2009 wurde die Bankengruppe verstaatlicht und später zerschlagen.
In seiner Aussage griff Funke auch die Staatsanwaltschaft scharf an und warf den Anklägern "entweder tiefes Unverständnis oder bewusste Irreführung" vor. "Die HRE ist von außen zerstört worden." Funke wollte nach einer Unterbrechung der Sitzung am Nachmittag weiter vortragen. Als weiteren Hauptverantwortlichen sieht Funke den damaligen Bundesfinanzminister und späteren SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Der habe in einer "unseligen Äußerung" gesagt, die HRE müsse ohnehin abgewickelt werden, sagte Verteidiger Wolfgang Kreuzer./cho/DP/jha
ISIN DE0005140008
AXC0122 2017-03-21/12:24