STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Zwischenzeitliche DAX-Gewinne schmelzen wieder
US-Leistungsbilanzdefizit überraschend geschrumpft
Das Leistungsbilanzdefizit der USA ist Ende 2016 überraschend geschrumpft. Es fiel im vierten Quartal um 3,1 Prozent auf 112,4 Milliarden US-Dollar. Das ist der niedrigste Wert seit anderthalb Jahren. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 128,2 Milliarden US-Dollar gerechnet. Das Defizit kommt vor allem deshalb zustande, weil die USA viel mehr importieren als exportieren. Das ist dem neuen US-Präsidenten Donald Trump ein Dorn im Auge. Er hat deshalb Importzölle auf Waren bestimmter Handelspartner ins Spiel gebracht und angekündigt, aus Freihandelsabkommen auszusteigen.
Der DAX reagierte auf die aktuellen Zahlen am Nachmittag mit einem zwischenzeitlichen Anstieg auf 12.111 Punkte. Allerdings schmolzen die Gewinne im weiteren Handelsverlauf wieder zusammen, so dass der deutsche Leitindex nun bei 12.060 Zählern nur noch mit 0,1 Prozent im Plus notierte.
Gestern Abend fand die mit Spannung erwartete erste TV-Debatte der Kandidaten für das Amt des französischen Staatspräsidenten statt. Danach ist bei Börsianern die Angst vor einem überraschenden Sieg der Rechtpopulistin Marine Le Pen geschwunden. Sie hatte einmal mehr den Austritt Frankreichs aus dem Euro sowie ein Referendum über den EU-Austritt gefordert. Bei dem Aufeinandertreffen der französischen Präsidentschaftskandidaten hatte aber der unabhängige Emmanuel Macron einer Umfrage zufolge seinen Favoritenstatus untermauert. Die erste Runde der Wahlen findet am 23. April statt. Die Stichwahl ist für den 7. Mai geplant.
Der Euro legte nach der Sendung zu. Er notiert am frühen Nachmittag über der Marke von 1,08 US-Dollar.
Kapitalerhöhung: Deutsche Bank hält sich wacker
Die Aktien der Deutschen Bank notieren am frühen Nachmittag bei 16,19 Euro mit 5,5 Prozent im Plus, nachdem sie gestern stark unter Druck geraten waren. Die Zeichnungsfrist für die neuen Aktien beginnt heute und läuft bis zum 6. April. Sie werden zu 11,65 Euro ausgegeben. Aktionäre erhalten für je zwei ihrer Aktien ein Bezugsrecht für ein neues Papier. Finanzkreisen zufolge sollen die größten Aktionäre Katar, HNA aus China und Blackrock mitziehen. Sie kommen zusammen auf 15 Prozent der Anteile am größten deutschen Geldhaus. Einige andere wichtige Investoren seien dagegen noch unentschieden. Die Deutsche Bank erhöht ihr Grundkapital um fast fünfzig Prozent und will damit die Diskussion um eine zu dünne Kapitaldecke beenden. Mit der Geldspritze steigt die Kernkapitalquote von knapp zwölf auf mehr als 14 Prozent.
Zahlen von Fuchs Petrolub kommen gut an
Die Geschäftszahlen von Fuchs Petrolub wurden von den Marktteilnehmern neutral aufgenommen. Die im MDAX notierten Vorzugsaktien zeigten sich heute recht stabil im Bereich von 43,40 Euro. Der Umsatz soll im laufenden Jahr um vier bis sechs Prozent gesteigert werden.
Analystenkommentar belastet Fresenius und FMC
Eine Herabstufung lastet heute auf den Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC). Sie lagen am frühen Nachmittag mit 2,4 bzw. 3,7 Prozent im Minus. Händlern zufolge haben die Analysten von UBS die Fresenius-Aktien von "Kaufen" auf "neutral" sowie die FMC-Aktien von "kaufen" auf "verkaufen" zurückgestuft. Die Renditeentwicklung bei FMC habe ihren Höhepunkt fast erreicht, schrieben die Analysten. Dies hänge nicht zuletzt mit dem Druck von Versicherungskonzernen in den USA zusammen, wo der weltgrößte Dialysekonzern sein Hauptgeschäft generiert.
Börse Stuttgart TV
Eigentlich ist alles ganz simpel: Etablierte Unternehmen stellen jungen und dynamischen Start-Ups Risikokapital zur Verfügung, um einerseits an deren finanziellen Erfolg zu partizipieren und um andererseits neue Technologien und Kompetenzen an sich zu binden. Am Ende profitieren - im besten Fall - beide Parteien. So weit, so einfach. Doch die Praxis sieht oftmals leider etwas anders aus, was nicht zuletzt für die Gesamtwirtschaft gravierende Folgen nach sich ziehen könnte. Weshalb, erläutert Prof. Andreas Kuckertz von der Universität Hohenheim, bei Börse Stuttgart TV.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-vid eos/boerse-stuttgart-tv/?video=13918
Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag im negativen Bereich. In dieser Phase setzte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger mit Knock-out-Puts und Put-Optionsscheinen auf bald wieder fallende Notierungen des DAX. Und tatsächlich gab das deutsche Börsenbarometer seine zwischenzeitlichen Gewinne später wieder ab.
Trends im Handel
Eine Reihe von Anlegern setzt mit Knock-out-Puts auf nachgebende Notierungen des Britischen Pfunds zum US-Dollar. Händlern zufolge seien die Scheine von einem Börsenbrief empfohlen worden.
Bei Knock-out-Calls auf den Euro zum US-Dollar werden heute überwiegend Gewinne mitgenommen.
Eine weitere Empfehlung führt zu einer stärkeren Nachfrage nach Knock-out-Calls auf Lindt & Sprüngli.
Darüber hinaus sind auch heute Call-Optionsscheine auf den Modekonzern Hugo Boss gesucht.
Außerdem setzen Anleger mit Calls auf steigende Kurse der Aktien von Lockheed Martin sowie Monsanto.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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