FMW-Redaktion
In Europa ist alles so schlecht? Nein, offenbar doch nicht. Zumindest, wenn man die in diesem Artikel angesprochene Zahl in Relation zu den US-Daten setzt. Gestern hatten wir die "Leistungsbilanz" der USA erläutert. Für 2016 hat man dort ein Defizit von 481,2 Milliarden Dollar produziert. Neben dem Minus durch den Außenhandel mit Waren kommen auch Dienstleistungen sowie Geldflüsse durch Kapitaleinkommen zu dieser Rechnung hinzu. Die USA haben also richtig dick verloren. Auch die Vorjahre zeigen hier das strukturelle Defizit.
In diesem Zusammenhang möchten wir, weil die EZB heute die aktuellsten Daten veröffentlicht hat, die Eurozone in Relation zu den USA setzen, auch wenn die aktuellen EZB-Daten nicht Januar-Dezember 2016 darstellen, sondern die letzten 12 Monate, also Februar 2016 bis inklusive Januar 2017 - also nicht exakt der selbe Zeitraum. Aber im Großen und Ganzen kann man die Zahlen vergleichen - es geht hier ja um das große Gesamtbild! Im Januar 2017 lag der Eurozonen-Leistungsbilanzüberschuss bei 24,1 Milliarden Euro. Der Überschuss durch den Außenhandel mit Waren lag statistisch eher zufällig auch genau bei 24,1 Milliarden Euro. Dazu kommen Mittelzuflüsse aus Kapitaleinkommen von 12,1 Milliarden Euro sowie Überschüsse aus Dienstleistungen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro. Ein Defizit gibt es nur bei Sekundäreinkommen in Höhe von 15,5 Milliarden Euro. Dies können zum Beispiel Überweisungen ausländischer Arbeitnehmer sein, die die Eurozone Richtung Heimatland verlassen, wie auch Beiträge an internationale Organisationen.
Von Februar 2016 bis Januar 2017 liegt der Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone bei 357,9 Milliarden Euro, was 3,3% des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone entspricht (Vorjahr 321,6 Milliarden Euro oder 3,1%). Der Chart unten zeigt, dass dies eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung ist! Ganz im Gegenteil steht das von uns gestern angesproche US-Defizit, dass bei 481,2 Milliarden Euro ein Minus in Höhe von 2,6% des US-BIP darstellt. Ein massives Ungleichgewicht zwischen den USA und Europa, wie Donald Trump es richtig ...
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