DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der US-Investor KKR und der Gfk-Verein wollen nach der Übernahme des Marktforschers die Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen. Nach Vollzug der Übernahmeofferte halten sie zusammen rund 75,8 Prozent der Aktien der GfK SE und haben sich weitere rund 20,9 Prozent gesichert, wie die GfK SE mitteilte. Bis Ende März soll der Erwerb dieser Anteile abgeschlossen sein. Die Beteiligung von dann insgesamt 96,7 Prozent soll im KKR-Vehikel Acceleratio Capital zusammengeführt werden. Acceleratio Capital und der GfK-Verein wollen nun beantragen, dass die Hauptversammlung der GfK SE die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre auf Acceleratio Capital beschließt. Sie sollen dafür einen "angemessene Barabfindung" erhalten. Zu deren möglicher Höhe machten die Mehrheitseigner keine näheren Angaben. Die GfK-Aktie schloss am Mittwoch bei 49,25 Euro. Im nachbörslichen Handel legte der Kurs um fast 5 Prozent zu.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
UNITED INTERNET
Nachfolgend die Konsensschätzungen zum Gesamtjahr 2016 (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie unverwässert in Euro):
Erg nSt Erg/ Gesamtjahr Umsatz EBITDA EBIT u.Dritten Aktie MITTELWERT 3.961 839 642 192 0,95 Vorjahr 3.716 771 556 366 1,80
Weitere Termine:
07:00 DE/Rational AG, ausführliches Jahresergebnis (09:15 BI-PK)
07:30 DE/Pfeiffer Vacuum Technology AG, ausführliches Jahresergebnis
(10:00 BI-PK)
07:30 DE/Vossloh AG, Jahresergebnis (10:00 PK)
07:30 DE/Zooplus AG, Jahresergebnis
08:00 DE/Leoni AG, ausführliches Jahresergebnis (09:30 BI-PK)
09:00 DE/Cewe Stiftung & Co KGaA, BI-PK
10:00 DE/Rheinmetall AG, BI-PK
10:30 DE/Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, BI-PK
11:00 DE/Deutsche Bahn AG, BI-PK
Außerdem im Tagesverlauf:
- DE/CTS Eventim AG & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis
- DE/Medigene AG, Jahresergebnis
- DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Zwischenbericht
- DE/Commerzbank AG, Geschäftsbericht 2016
- DE/Continental AG, Geschäftsbericht 2016
- DE/Aumann AG, Ende der Zeichnungsfrist (Bekanntgabe Ausgabepreis)
DIVIDENDENABSCHLAG
Datagroup: 0,30 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE
08:00 GfK-Konsumklimaindikator April
PROGNOSE: 10,0 Punkte
zuvor: 10,0 Punkte
-FR
08:45 Geschäftsklimaindex März
PROGNOSE: 106
zuvor: 107
-BE
15:00 Geschäftsklimaindex März
PROGNOSE: -0,5 Punkte
zuvor: -1,1 Punkte
-EU
16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone März
(Vorabschätzung)
PROGNOSE: -5,8
zuvor: -6,2
-US
13:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
PROGNOSE: 240.000
zuvor: 241.000
13:45 Fed-Chefin Yellen, Rede bei der Federal Reserve
System Community Development Research Conference,
Washington
15:00 Neubauverkäufe Februar
PROGNOSE: +1,4% gg Vm
zuvor: +3,7% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:30 PL/Auktion von Nullkupon-Anleihen mit Laufzeit April 2019
Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2022
Auktion zinsvariabler Anleihen mit Laufzeit November 2022
Auktion zinsvariabler Anleihen mit Laufzeit Januar 2026
Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2027
im Gesamtvolumen von 3 Mrd bis 5 Mrd PLN
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % Nikkei-225 19.085,31 0,23% Schanghai-Composite 3.240,66 -0,14% DAX 11.904,12 -0,48% DAX-Future 11.966,50 +0,29% XDAX 11.938,79 +0,29% MDAX 23.172,16 -0,88% TecDAX 1.953,51 -0,76% EuroStoxx50 3.420,70 -0,26% Stoxx50 3.111,71 -0,36% Dow-Jones 20.661,30 -0,03% S&P-500-Index 2.348,45 +0,19% Nasdaq-Comp. 5.821,64 +0,48% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 160,21% +55
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Etwas leichter - Zunehmend macht sich Skepsis breit, ob US-Präsident Donald Trump die Maßnahmen, die er angekündigt hat, auch wirklich umsetzen kann. Derzeit ist unklar, ob Trump die notwendige Mehrheit im Kongress bekommt, um einschneidende Änderung an der unter seinem Vorgänger Obama eingeführten Krankenversicherung vorzunehmen. Die Abstimmung findet am Donnerstag statt. Für Verluste bei Hapag-Lloyd und Moeller-Maersk sorgte ein Bericht im Wall Street Journal, demzufolge US-Behörden wegen angeblicher Preisabsprachen Vorladungen an beide Großreedereien ausgestellt haben. Hapag-Lloyd gaben um 7 Prozent nach, Moeller Maersk um 2 Prozent. Nach der Ablehnung auch des zweiten Übernahme-Angebots von PPG Industries verloren Akzo Nobel 1,1 Prozent. Der Aktienkurs zeige, dass sich die Übernahmefantasie in engen Grenzen halte, hieß es. Novartis hat einen Rückschlag bei einem Hoffnungsträger im Bereich der Herz-Kreislauf-Arzneien erlitten. Die Aktie verlor 1,4 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Deutsche Börse verloren 2,9 Prozent. Hintergrund könnte das möglicherweise bevorstehendes Veto aus Brüssel zum geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange gewesen sein, hieß es. Ein Scheitern der Fusion gilt jedoch weitgehend schon als eingepreist. Neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung von Carl Zeiss Meditec konnten nur zu einem Preis am unteren Ende der Angebotsspanne untergebracht werden. Carl Carl Zeiss gaben um 5,0 Prozent nach. Jungheinrich verloren nach Vorlage von Geschäftszahlen 2,2 Prozent. Medigene wurden weiter abverkauft und verloren am Tag vor der Bekanntgabe von Geschäftszahlen 7,2 Prozent. Der Rücktritt von Aufsichtsratschef Hermann Thiele drückte die Vossloh-Aktie um 4,6 Prozent. Wie das Unternehmen mitteilte, legt Thiele seine Mandate als Vorsitzender und Mitglied des Gremiums zum Ablauf der Hauptversammlung am 24. Mai nieder. "Das löst Spekulationen über mögliche Aktienverkäufe aus", sagte ein Händler. Thiele ist Vossloh-Großaktionär und hält rund 45 Prozent der Stimmrechte.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (21 Uhr) +0,3% auf 11.939 Punkte
Für GfK ging es bei Lang & Schwarz um 4,9 Prozent nach oben. Der US-Investor KKR und der Gfk-Verein hatten mitgeteilt, nach der Übernahme des Marktforschers die Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen zu wollen.
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - Die Indizes erholten sich von anfänglicher Schwäche und schlossen klar über Tagestief. Händler sprachen aber nur von der Ruhe vor dem möglichen Sturm. Denn am Donnerstag muss Trump seine erste echte Bewährungsprobe im Repräsentantenhaus mit der Abstimmung über die Gesundheitsreform überstehen. Dabei könnte ihm eine Schlappe drohen. Sollte er scheitern, könnten die Anleger die Umsetzbarkeit anderer wirtschaftsfreundlicher Pläne Trumps in Zweifel ziehen, hieß es. Unter den Einzelwerten fielen Nike um 7,1 Prozent. Der US-Sportartikelhersteller hatte in seinem dritten Geschäftsquartal zwar den Gewinn gesteigert, doch fiel der Ausblick für das Umsatzwachstum verhalten aus. Fedex legten dagegen um 2,1 Prozent zu. Starke Margen und angekündigte Investitionssenkungen sprächen dafür, dass der überzeugende Umsatz künftig auch in gute Gewinne transferiert werden könne, hieß es. Bei Sears kamen nach einer Mitteilung des Unternehmens an die Börsenaufsicht Zweifel darüber auf, ob der Kaufhausbetreiber sein operatives Geschäft noch lange fortführen kann. Sears verloren 12 Prozent. Zu den Tagesfavoriten gehörten derweil Technologieaktien.
Die Notierungen am Rentenmarkt legten zu: "Die große Sorge ist, dass die Änderungen am Gesundheitssystem am Donnerstag nicht abgesegnet werden und damit auch der Rest der geplanten Maßnahmen auf der Kippe stehen könnte", so eine Analystin zum gesteigerten Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Zudem könnten dann auch potenziell renditetreibende Effekte ausbleiben und damit die Spekulation auf steigende Zinsen abnehmen, hieß es.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi., 17.11 Uhr EUR/USD 1,0802 +0,1% 1,0794 1,0804 EUR/JPY 120,22 +0,1% 120,13 120,01 EUR/CHF 1,0712 +0,1% 1,0705 1,0697 GBP/EUR 1,1568 +0,0% 1,1557 1,1548 USD/JPY 111,27 -0,0% 111,30 111,08 GBP/USD 1,2494 +0,2% 1,2475 1,2477
Der Dollar bewegte sich unter Schwankungen seitwärts. Die Gemeinschaftswährung pendelte um die Marke von 1,08 Dollar und ging im späten Geschäft mit 1,0794 Dollar knapp unter Vorabendniveau um. Damit verharrte die Gemeinschaftswährung in der Nähe des Sechswochenhochs. Die Commerzbank zeigte sich skeptisch über die Nachhaltigkeit des jüngsten Euro-Aufwärtstrends. Der Markt habe aktuell eine realistische Sicht auf den US-Zinsausblick in diesem Jahr eingepreist. Darüber hinaus sei zu bezweifeln, dass Investoren die politischen Risiken in Europa auf kurze Sicht weiter auspreisten.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,36 48,04 +0,7% 0,32 -13,7% Brent/ICE 50,99 50,64 +0,7% 0,35 -12,0%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 23, 2017 02:37 ET (06:37 GMT)
Die Ölpreise zeigten sich erneut volatil. Nachdem die Daten des US-Branchenverbandes API am Vortag bei Rohöl einen starken Lageraufbau über Markterwartung, bei den Benzinvorräten aber einen ebenso deutlichen Rückgang ausgewiesen hatten, untermauerten die offiziellen Vorratsdaten der Regierung dieses Bild. Parallel erhöhte sich die US-Erdölförderung die fünfte Woche in Folge auf den höchsten Stand seit Februar 2016. Dies sorgte zunächst für fallende Preise. Im späten Handel erholten sie sich aber wieder, weil sich die Investoren stärker auf die gestiegenen Vorräte bei den Mineralölprodukten konzentriert hätten, hieß es. WTI fiel um 0,4 Prozent auf 48,04 Dollar, Brent verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 50,64 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.246,79 1.247,26 -0,0% -0,47 +8,3% Silber (Spot) 17,55 17,53 +0,1% +0,02 +10,2% Platin (Spot) 964,35 962,40 +0,2% +1,95 +6,7% Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,3% +0,01 +4,9%
Der Goldpreis legte um 0,2 Prozent auf 1.248 Dollar im späten Handel zu. Der Preis für die Feinunze lag damit weiterhin auf dem höchsten Niveau seit Anfang März. Sollte die Wall Street in absehbarer Zeit weiter schwächeln, erwarten Analysten kurzfristig einen weiteren Anstieg des Goldpreises.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR
BREXIT
Der Brexit-Beauftragte der EU-Kommission, Michel Barnier, hat Großbritannien aufgefordert, trotz des Austritts aus der Union zu seinen finanziellen Verpflichtungen zu stehen. "Es gibt keine Strafe, es gibt keinen Preis, um auszutreten", sagte Barnier. "Aber wir müssen die Konten ausgleichen - nicht mehr und nicht weniger."
STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND
Die deutschen Steuereinnahmen haben sich im Februar ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent erhöht. Der Bund alleine verbuchte 24,6 Prozent höhere Steuern und kam auf ein Aufkommen von 23,9 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 22,3 Milliarden Euro 8,3 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Februar auf rund 52,0 Milliarden Euro.
TERRORANSCHLAG LONDON
Bei einem Anschlag im Zentrum der britischen Hauptstadt hat ein Attentäter am Mittwoch vier Menschen getötet und mindestens 40 weitere verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Scotland Yard geht von einem islamistischen Anschlag aus.
BASF
zieht entgegen allen Beteuerungen offenbar doch einen großen Wurf in Sachen Übernahmen in Betracht. BASF habe im vergangenen Jahr den Kauf des US-Chemieunternehmens FMC Corp geprüft, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von drei mit der Sache vertrauten Personen, wie die Börsen-Zeitung berichtet. Momentan sei das Vorhaben aber zurückgestellt.
DAIMLER
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ein Ermittlungsverfahren gegen Daimler-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Betrug bei Dieselfahrzeugen aufgenommen, wie die Süddeutsche Zeitung und das Handelsblatt berichten. Es soll um Manipulationen der Schadstoffwerte von Dieselmotoren und strafbare Werbung in diesem Zusammenhang gehen. Ein Daimler-Sprecher erklärte, bislang habe es keine Durchsuchungen gegeben. Auch wisse man nichts von Befragungen von Mitarbeitern durch die Staatsanwaltschaft.
VOLKSWAGEN
traut sich das erste Mal seit Bekanntwerden des Dieselskandals wieder an den Anleihemarkt. Ein an der Transaktion beteiligter Händler sagte, es werde damit gerechnet, dass der Konzern eine Euro-Anleihe in mehreren Tranchen begeben werde, das Volumen könnte über 4 Milliarden Euro betragen.
RATIONAL
will seinen Aktionären mit Blick auf die guten Zukunftsperspektiven und die "komfortable Liquiditätssituation" für das Jahr 2016 eine Sonderdividende von 2 Euro zahlen. Hinzu komme die auf 8 Euro je Anteil erhöhte reguläre Dividende. Im Vorjahr waren 7,50 Euro je Aktie ausgeschüttet worden. Für das laufende Jahr ist Rational vorsichtig optimistisch. Die EBIT-Marge soll "eher am unteren Ende unserer langfristig prognostizierten Spanne von 26 bis 28 Prozent liegen".
UNITED INTERBNET
Der Umsatz ist im abgelaufenen Jahr um 6,3 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro gestiegen. Das EBITDA legte um 11 Prozent auf 841 Millionen Euro zu. Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge stieg um etwa 1 Millionen auf insgesamt 16,97 Millionen. Die Dividende soll um 10 Cent auf 0,80 Euro je Aktie erhöht werden. Für 2017 erwartet United Internet ein Umsatzwachstum von rund 7 Prozent. Das EBITDA soll um 12 Prozent zulegen.
PNE WIND
will die Aktionären mit einer Sonderdividende am Geschäftserfolg des vergangenen Jahres beteiligen und eine Dividende auf dem Vorjahresniveau von 0,04 Euro je Anteil sowie einen Sonderdividende von 0,08 Euro vorschlagen. 2016 steigerte das Unternehmen die Gesamtleistung von 233,3 auf 259,2 Millionen Euro. Das EBIT sprang von 9,8 Millionen auf 97 Millionen Euro.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 23, 2017 02:37 ET (06:37 GMT)
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