DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Chefin der Allianz-Vermögensverwaltung
Die Politik von US-Präsident Donald Trump bereitet Hunt trotz der Hoffnung auf laxere Vorschriften für die Finanzbranche vorerst Sorgen. "Im Moment glaube ich eher, dass es Risiken für die Märkte gibt", sagte sie. Dies gelte, "wenn beispielsweise der freie Welthandel unter Druck gerät oder die Freihandelsabkommen scheitern".
Neue Unsicherheit schließt sie auch für Europa nicht aus. "Wie real plötzlich unvorhergesehene Dinge werden können, zeigt der Brexit." Europa könne daher in eine neue Phase der Instabilität zurückfallen. Auslöser könnten neue Probleme in Griechenland sein - aber auch die anstehenden Wahlen in mehreren Ländern in diesem Jahr.
Die Allianz-Vermögensverwaltung sieht die Managerin angesichts der Erholung bei der US-Konzerntochter Pimco wieder im Aufwärtstrend. Über Jahre hinweg hatten die Kunden bei Pimco Geld abgezogen, vor allem nach dem Abgang des Starinvestors Bill Gross 2014. Seit Hunts Amtsantritt Mitte 2016 verbuchte Pimco zwei Quartale lang wieder Mittelzuflüsse.
Dem Unternehmen, das auch aufgrund seines Vorzeige-Fonds Pimco Total Return vor allem mit Anleihen verbunden wird, machen die anhaltenden Niedrigzinsen zu schaffen. Inzwischen setzt das Unternehmen vermehrt auf andere Anlagen. "Wir gehen nun stärker in alternative Investments wie Infrastrukturprojekte oder Private Equity, um für unsere Kunden noch hohe Renditen zu erzielen", sagte Hunt. Nur noch 20 Prozent des für Dritte verwalteten Vermögens sei heute in traditionellen Anleihestrategien investiert.
Hunt schätzt, dass festverzinsliche Wertpapiere auch in Zukunft das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Auch in dem Trend zu passiven Indexfonds zulasten aktiv gemanagter Fonds sieht sie keine "grundsätzliche Veränderung" für die Branche. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer einen Markt für aktiv gemanagte Fonds geben wird."/stw/men/stb
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AXC0048 2017-03-24/08:57