STUTTGART (dpa-AFX) - Der Energiekonzern EnBW
Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf knapp 19,37 Milliarden Euro. Der Pakt zur Entsorgung der atomaren Altlasten habe das Konzernergebnis mit 2,4 Milliarden Euro belastet. Der hohe Risikoaufschlag bringe das Unternehmen in der derzeitig schwierigen wirtschaftlichen Situation an die Grenze der Leistungsfähigkeit, sagte Vorstandschef Frank Mastiaux.
Das Eigenkapital sank von 5,1 auf 3,2 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote ging von 13,4 auf 8,3 Prozent zurück. "Das ist nichts, womit wir zufrieden sein können", sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer. Er sehe aber im Moment keinen Bedarf für eine Kapitalerhöhung. Die Nettoschulden des Unternehmens wuchsen von rund 6,7 auf etwa 10 Milliarden Euro.
Für 2016 will EnBW keine Dividende zahlen. Außerdem sollen die mehr als 20 000 Mitarbeiter für die nächsten Jahre auf 6,3 Prozent ihres Einkommens verzichten und damit einen Beitrag zur Konsolidierung leisten. Im laufenden Jahr will das Unternehmen die seit Jahren rückläufige Entwicklung beim operativen Ergebnis stoppen.
Im Bereich Handel und Erzeugung ging das Ergebnis um mehr als die Hälfte zurück, bei den Netzen legte EnBW um ein gutes Drittel zu. Veränderungen beim Vertrieb und bei den Erneuerbaren Energien fielen hingegen prozentual gesehen nur gering aus.
Mastiaux gab einen optimistischen Ausblick: "Der Umbau trägt zunehmend Früchte, sowohl auf der Effizienz- als auch auf der Wachstumsseite." Bis 2020 sollen die Bereiche Erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze deutlich wachsen. Bei Erzeugung und Handel erwartet Mastiaux dagegen einen Rückgang um 80 Prozent im Vergleich zu 2012.
EnBW unternimmt seit Jahren große Anstrengungen, die Energieerzeugung auf erneuerbare Quellen zu verlagern. Seit 2014 wurden mehrere konventionelle Kraftwerksblöcke zur Stilllegung angemeldet. Gleichzeitig wuchs die Leistung der Windenergieanlagen an Land auf 336 Megawatt. Der Bau weiterer Anlagen in diesem Jahr mit 205 Megawatt Leistung sei genehmigt. Außerdem verfüge das Unternehmen über Photovoltaikanlagen mit 48 Megawatt installierter Leistung. In der Nordsee baut EnBW seinen dritten Offshore-Windpark "Hohe See" mit fast 500 Megawatt Leistung gemeinsam mit einem Partner./moe/DP/tos
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AXC0170 2017-03-28/13:44