Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Coeure: EZB würde bei Aufforderung die Troika verlassen
Die Europäische Zentralbank (EZB) wäre nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure bereit, die so genannte Troika zu verlassen, die das Anpassungsprogramm Griechenlands überwacht. "Sollte es den politischen Willen geben, den gesetzlichen Rahmen zu ändern, würden wir auf Basis unserer Erfahrungen gerne darlegen, wie wir die anderen Institutionen am besten unterstützen und zugleich unsere Unabhängigkeit bewahren können", sagte Coeure laut vorab verbreitetem Redetext.
EVP-Fraktionschef Weber bezeichnet Brexit als "historischen Fehler"
Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, hat den bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens als schweren Fehler bezeichnet. "Aus unserer Sicht ist es ein historischer Fehler, diese ganze Übung zu machen", sagte der CSU-Europapolitiker in Brüssel.
Schottisches Parlament stimmt für neues Unabhängigkeitsreferendum
Das schottische Parlament hat am Dienstag für ein neues Referendum über die Unabhängigkeit votiert. Die mit 69 gegen 59 Stimmen angenommene Vorlage ermächtigt Regierungschefin Nicola Sturgeon, bei der britischen Regierung in London eine zweite Volksabstimmung über die Loslösung Schottlands vom Vereinigten Königreich zu beantragen. Für ein rechtsverbindliches Referendum ist noch die Zustimmung der Regierung in London nötig.
Hamon dringt bei Merkel auf Demokratisierung der Eurozone
Der sozialistische französische Präsidentschaftskandidat Benoît Hamon hat am Dienstag bei einem Besuch im Berliner Kanzleramt bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) seine Forderung nach einer Demokratisierung der Eurozone bekräftigt. Merkel habe ihre "Vorbehalte" in juristischer und politischer Hinsicht geäußert, "aber nicht die Tür geschlossen", sagte Hamon nach dem Treffen vor Journalisten in Berlin. Er habe der Kanzlerin seinen Vorschlag erläutert, die Treffen der Finanzminister der Eurogruppe durch ein neues Gremium zu ersetzen, das aus Abgeordneten des EU-Parlaments und der nationalen Parlamente bestehe.
Bundestag will keinen AfD-Alterspräsidenten
Der Bundestag will noch bis zur Wahl im September eine Änderung seiner Geschäftsordnung beschließen und so einen Alterspräsidenten aus Reihen der AfD verhindern. "Wir haben uns heute in der Koalitionsrunde darauf verständigt, diesen Vorschlag zu unterstützen, so dass wir in der nächsten Sitzungswoche einen entsprechenden Änderungsantrag für die Geschäftsordnung einbringen", sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder am Dienstag in Berlin. Künftig soll der Alterspräsident nach Dienst- und nicht mehr nach Lebensalter bestimmt werden.
Bundesanwaltschaft prüft Spionageverdacht gegen türkischen Geheimdienst
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen den türkischen Geheimdienst MIT, in Deutschland Anhänger der Gülen-Bewegung ausspioniert zu haben, hat die Bundesanwaltschaft Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen. Der Ermittlungserfolg werde davon abhängen, was die deutschen Spionageabwehrbehörden mitteilten, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft.
Stimmung der US-Verbraucher verbessert sich unerwartet stark
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im März deutlich aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 125,6 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Stand von 113,8 prognostiziert. Für den Februar war zunächst ein Wert von 114,8 ausgewiesen worden - der höchste Stand seit 15 Jahren -, der nun auf 116,1 korrigiert wurde.
Trump leitet Abkehr von Obamas Klimaschutzpolitik ein
US-Präsident Donald Trump startet zum Frontalangriff auf die Klimaschutzpolitik von Barack Obama. Trump wollte noch am Dienstag eine Anordnung in Kraft setzen, die darauf abzielt, die von seinem Vorgänger festgesetzten Zielmarken zur Reduktion der Treibhausgase im Energiesektor zu kippen. Stattdessen will Trump wieder die fossilen Energieträger, insbesondere die Kohle, energisch fördern.
UNO: Mehr als 300 Zivilisten bei Kämpfen um West-Mossul getötet
Seit Beginn der Offensive zur Rückeroberung von West-Mossul im Irak sind dort nach Angaben der UNO mehr als 300 Zivilisten getötet worden. Wie ein Sprecher des UN-Menschenrechtskommissariats am Dienstag in Genf mitteilte, bezieht sich die Zahl von insgesamt mindestens 307 zivilen Todesopfern auf die Zeit zwischen dem 17. Februar und dem 22. März. Im gleichen Zeitraum seien 273 weitere Zivilisten verletzt worden.
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March 28, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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