BERLIN/NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - Die erste Rettungsaktion für einen deutschen Lebensversicherer steht nach rund 15 Jahren vor dem Abschluss. Die brancheneigene Auffanggesellschaft Protektor werde die rund 100 000 Lebensversicherungsverträge der geretteten Mannheimer Leben bis Mitte 2017 an die Abwicklungsgesellschaft Viridium in Neu-Isenburg bei Frankfurt abgeben. Diese gehört zum Teil dem Rückversicherer Hannover Rück. Die Finanzaufsicht Bafin habe das im Vorjahr angekündigte Geschäft jetzt genehmigt, teilten Protektor und Viridium am Mittwoch mit.
Die deutschen Lebensversicherer hatten die Auffanggesellschaft Protektor 2002 als Reaktion auf den drohenden Untergang der Mannheimer Leben gegründet. Im folgenden Jahr übernahm Protektor die damals rund 345 000 Versicherungsverträge der Mannheimer, verwaltete seitdem die Kapitalanlagen und schrieb Garantiezinsen und Überschüsse gut. Damit das gelingen konnte, schossen die übrigen Lebensversicherer 240 Millionen Euro Kapital zu.
Die Viridium Gruppe, die aus der Heidelberger Lebensversicherung
entstanden war, hat sich auf die Abwicklung von
Lebensversicherungsbeständen spezialisiert. Sie gehört dem
Finanzinvestor Cinven und der Hannover Rück
Für die ehemaligen Kunden der Mannheimer soll der Deal vor allem den Anstieg der Verwaltungskosten dämpfen. Durch die weiter schrumpfende Zahl der Verträge würden sich die Gesamtkosten sonst auf immer weniger Kunden verteilen. Bei Viridium verteilen sich die Verwaltungskosten auf einen insgesamt wachsenden Vertragsbestand./stw/nas/jha/
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AXC0170 2017-04-05/14:50