Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Erst am Donnerstagnachmittag hat sich an Europas Börsen etwas Zuversicht breit gemacht mit Blick auf das mit Spannung erwartete Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit Chinas Staatspräsident Xi. Wurden Aktien am Morgen noch verkauft, so drehten sie im späten Handel überwiegend ins Plus. Der DAX ging mit einem kleinen Aufschlag von 0,1 Prozent auf 12.231 Punkte aus dem Handel. Etwas stärker legte der Euro-Stoxx-50 zu, der um 0,5 Prozent auf 3.490 Punkte stieg.
"Das Treffen von Trump mit Xi ist zunehmend zu einem Schlüsselereignis geworden", sagte David Buik von Panmure Gordon. Denn mit Nordkorea und Syrien hätten sich die Spannungen in zwei Konfliktherden jüngst noch verschärft. Wenn China hier eine größere Rolle spielen solle, dann dürfte das Land dafür Forderungen stellen. "In anderen Worten: Konzessionen im Handel und Korrekturen der USA auf ihrem isolationistischen Weg", sagt Buik.
Draghi belastet den Euro
Der Euro rutschte am Morgen zum US-Dollar auf 1,0629 und damit auf den niedrigsten Stand seit Mitte März. EZB-Präsident Mario Draghi hat auf einer Konferenz in Frankfurt einer Neubewertung der geldpolitischen Ausrichtung eine Absage erteilt. Der Inflationsausblick sei noch zu sehr von geldpolitischer Unterstützung abhängig. Die Aussicht auf weitere Anleihekäufe der EZB und weiterhin niedrige Zinsen belastete den Euro, der sich anschließend etwas erholte auf 1,0660 Dollar.
Am Euro-Rentenmarkt nehmen Anleger Kursgewinne mit. Bundesanleihen, die zuvor sechs Tage in Folge gestiegen waren, gaben leicht nach. An den Rohstoffmärkten fielen die Preise für die Industriemetalle Kupfer, Nickel und Zink zwischen 1 und 2,3 Prozent. Die Feinunze Gold legte leicht zu auf 1.253 Dollar. Der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent stieg um 0,8 Prozent auf 54,80 Dollar.
An der Amsterdamer Börse stiegen Unilever um 1 Prozent. Die Eigentümer des Konsumgüterherstellers sollen in den Genuss einer um 12 Prozent höheren Dividende und eines Aktienrückkaufprogramms von 5 Milliarden Euro kommen. Prognosen von Henkel für Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr ließen die Anleger dagegen kalt, der Kurs legte mit 0,2 Prozent leicht zu.
Gute Geschäfte in China treiben Luxusaktien hoch
Gesucht waren Aktien der Luxusgüterbranche. Louis Vuitton Moet Hennessy stiegen um 1,2 Prozent und Kering um 2 Prozent. "Das erste Quartal dürfte für die Luxusbranche gut gelaufen sein", sagte ein Händler. Vor allem die Absatzmärkte Europa und China entwickelten sich gut. In China komme der Lagerabbau zu einem Ende, es gebe sogar erste Anzeichen für einen Lageraufbau in Vorbereitung auf eine steigende Nachfrage.
Die Kurse der britischen Finanzkonzerne Lloyds Banking und Aviva gaben um jeweils knapp 3 Prozent nach. Hier sorgten Dividendenabschläge für die niedrigeren Kurse. Mit dem europäischen Mediensektor ging es um 0,6 Prozent nach unten. Hier schlug das Minus des Schwergewichts Pearson von fast 7 Prozent ins Kontor. Dieses war jedoch überwiegend auf den Dividendenabschlag der britischen Mediengruppe zurückzuführen.
Analystenkommentare stützen Fraport und Rocket Internet
Bei den deutschen Nebenwerten stiegen Fraport um 4,4 Prozent. Die Steigerung der Passagierzahlen des Flughafenbetreibers nimmt die Societe Generale zum Anlass, die Fraport-Aktie von "Halten" auf "Kaufen" zu erhöhen. Eine Abstufung von "Halten" auf "Verkaufen" durch die Berenberg Bank ließ Freenet um 2,6 Prozent nachgeben.
Der Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer ist bei der Umsatzprognose für dieses Jahr etwas vorsichtiger geworden, was den Kurs um 4,9 Prozent nach unten drückte. Die im TecDAX enthaltene Aktie des österreichischen Technologiekonzerns S&T zog um 8,5 Prozent an. Das Unternehmen hat den Gewinn um gut ein Fünftel gesteigert und will den Aktionären für 2016 eine höhere Dividende zahlen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.489,57 +16,99 +0,5% +6,1% Stoxx-50 3.158,96 +2,73 +0,1% +4,9% Stoxx-600 380,77 +0,68 +0,2% +5,4% XETRA-DAX 12.230,89 +13,35 +0,1% +6,5% FTSE-100 London 7.303,20 -28,48 -0,4% +2,3% CAC-40 Paris 5.121,44 +29,59 +0,6% +5,3% AEX Amsterdam 516,30 +1,41 +0,3% +6,9% ATHEX-20 Athen 1.791,27 -2,55 -0,1% +2,9% BEL-20 Bruessel 3.820,80 +12,06 +0,3% +6,0% BUX Budapest 32.553,53 +148,40 +0,5% +1,7% OMXH-25 Helsinki 3.779,97 +18,25 +0,5% +2,7% ISE NAT. 30 Istanbul 109.012,73 +588,64 +0,5% +14,2% OMXC-20 Kopenhagen 922,79 -2,95 -0,3% +4,4% PSI 20 Lissabon 4.979,91 +19,18 +0,4% +6,8% IBEX-35 Madrid 10.518,90 +116,20 +1,1% +12,5% FTSE-MIB Mailand 20.296,97 +43,60 +0,2% +5,5% RTS Moskau 1.148,75 -3,74 -0,3% -0,3% OBX Oslo 622,02 -1,27 -0,2% +0,7% PX-GLOB Prag 1.277,40 -1,88 -0,1% +6,6% OMXS-30 Stockholm 1.564,05 +5,50 +0,4% +3,1% WIG-20 Warschau 2.254,47 +0,83 +0,0% +15,7% ATX Wien 2.897,08 +11,95 +0,4% +10,6% SMI Zuerich 8.638,37 -2,14 -0,0% +5,1% DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:23 Di, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0651 -0,17% 1,0669 1,0662 +1,3% EUR/JPY 118,1967 +0,08% 118,1028 118,08 -3,9% EUR/CHF 1,0700 +0,03% 1,0697 1,0687 -0,1% EUR/GBP 0,8533 -0,59% 0,8583 1,1676 +0,1% USD/JPY 110,97 +0,25% 110,70 110,75 -5,1% GBP/USD 1,2483 +0,43% 1,2429 1,2450 +1,2% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,68 51,15 +1,0% 0,53 -7,8% Brent/ICE 54,82 54,36 +0,8% 0,46 -6,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,84 1.255,30 -0,3% -3,46 +8,7% Silber (Spot) 18,24 18,30 -0,3% -0,06 +14,5% Platin (Spot) 954,30 961,50 -0,7% -7,20 +5,6% Kupfer-Future 2,65 2,68 -1,0% -0,03 +5,7% ===
Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 06, 2017 12:10 ET (16:10 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.
