Bei dem Möbelzulieferer mit Sitz im süddeutschen Städtchen Buttenwiesen ist für das erste Quartal ein deutlicher Gegenwind in puncto Materialkosten zu erwarten, wie die in der vergangenen Woche präsentierten Geschäftszahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr zeigen. Surteco hat sich auf Oberflächentechnologie für die Möbelindustrie spezialisiert. Dazu gehörenbeispielsweise Dekor- und Trennpapiere, Flächenfolien, Imprägnate oder auch Kantenbänder. Im vergangenen Jahr schaffte man mit 639,8 Mio. Euro zwar einen Umsatzrekord, was sich allerdingsrelativiert, da man im Jahr 2015 bereits auf 638,4 Mio. Eurogekommen war. Außerdem ergab sich das Wachstum zum großen Teil aus frühen Umsatzbeiträgen der britischen Nenplas-Gruppe, die man per Anfang Dezember übernommen hatte. Weiter unten in der Ertragsrechnung sah es aber deutlich besser aus: Mit dem Rückenwind planmäßig reduzierter Einmalaufwendungen ergab sich beim Vorsteuerergebnis ein sattes Plus von 31 % auf 35 Mio. Euro. Auch die Ebit-Marge machte einen Satz nach vorn und landete bei etwa 6,4 %. Für das Gesamtjahr stehen ein leichtes Umsatzwachstum und eine weitere Steigerung der Profitabilität auf dem Fahrplan. Allerdings hatte man zum Beginn des Geschäftsjahres 2017 damit zu kämpfen, dass die Preise bei den wichtigen Rohstoffen ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) und Titanoxid deutlich nach oben schossen. Insofern ergibt sich für die Jahresplanung durchaus ein Risiko. Die Zahlen für das Auftaktquartal (abseits des Konsolidierungseffektes der Nenplas-Gruppe und einer möglichen Verbesserung in der betrieblichen Effi zienz) könnten in puncto Materialaufwand schwierig ausfallen. Am 28. April soll es den Jahresfinanzbericht 2016 geben, am 15. Mai schließlich den Bericht über das erste Quartal. Weiterhin vertretbar erscheint die Bewertung. Das KGV für das laufende Jahr liegt gerade mal bei rund 12 - für das kommende Jahr ergibt sich ein Multiple von etwa 11. Charttechnisch wird dieSituation bei Surteco erst mit dem Sprung über die Marke von 24,50 Euro interessant. Bis dahin reservieren wir dem Wert einen Platz auf unserer Watchlist.
Dies ist ein Ausschnitt aus dem Frankfurter Tagesdienst vom 12.04.2017.
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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