Liebe Leserin, lieber Leser,
der chinesische Spezialist für Elektro-Mobilität BYD ("build your dream") produziert bekanntlich bereits seit Jahren in China große Mengen an Elektro-Autos.
Chart BYD-Aktie
Dargestellt ist der Kursverlauf in Euro. Quelle: Finanzen100
Während Unternehmen wie Tesla das als großen Durchbruch sehen und es kaum schaffen, profitabel zu arbeiten, macht dies BYD in China gewissermaßen vor. In den letzten Jahren hat das auch den Kurs der BYD-Aktie beflügelt (in Euro gerechnet liegt das 5-Jahres-Plus bei über 250%), doch seit Herbst 2015 hat die Aktie dann doch eher enttäuscht. Die 12-Monats-Performance ist nur wenig mehr als ein "Plus-Minus-Null". Vielleicht liegt das auch daran, dass Elektro-Mobilität mittlerweile bei den meisten Automobil-Konzernen weltweit ein Thema geworden ist.
BYD: Verstärkte Konkurrenz in China voraus?
BYD verliert so gewissermaßen seine Pionier-Rolle, da die anderen Auto-Konzerne nachziehen. Jüngstes Beispiel: Daimler. Der deutsche Automobil-Riese kündigte an, im Rahmen eines Joint Ventures mit einem anderen chinesischen Automobilkonzern fünf Mrd. RMB (rund 650 Mio. Euro) in "batterieelektrische Fahrzeuge und lokale Batterieproduktion" in China stecken zu wollen. In China! Das klingt nach direkter Konkurrenz für BYD. Oder wird BYD da vielleicht sogar eingebunden werden? Dazu stand nichts in besagter Meldung, es sieht also eher nach Konkurrenz aus. Und Konkurrenz mag zwar das Geschäft beleben und für die Verbraucher tendenziell gut sein - für BYD selbst könnte stärkere Konkurrenz allerdings auch mehr Druck auf die Margen bedeuten.
Dann der Blick auf Daimler:
Daimler hat es problemlos geschafft, drei neue Anleihen zu platzieren - mit einem beachtlichen Gesamtvolumen von 4 Mrd. Euro, so meldet die Börse Stuttgart. Ganz offensichtlich möchte sich Daimler damit das noch günstige Zinsniveau längerfristig sichern. Denn eine der Anleihen hat eine Laufzeit von rund 12 Jahren bei einem Kupon von 1,5%, Volumen 1,5 Mrd. Euro. Die zweite Anleihe sammelte 1,3 Mrd. Euro ein, Laufzeit sogar bis 2037 und Kupon von 2,125%. Der Kupon ist da zwar höher - aber dafür hat Daimler bis 2037 Zeit mit der Tilgung der Anleihe. Wofür das Geld verwendet wird?
Daimler: Langfristig zu recht günstigen Zinsen Fremdmittel aufgenommen
Erst diese Woche hatte Daimler mitgeteilt, dass man in China verstärkt auf E-Mobilität setzen will. Dazu soll mit einem chinesischen Partner im Rahmen eines Joint Ventures entsprechend investiert werden - und bis 2020 soll dann die Marke "Mercedes Benz" lokal Elektro-Autos produzieren. Dafür muss zunächst einmal kräftig investiert werden, in der Meldung war von 5 Mrd. RMB bzw. umgerechnet rund 650 Mio. Euro die Rede. Das muss nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Nun, frische Mittel dürfte Daimler genug haben - zum einen natürlich aus dem positiven Cash Flow des operativen Geschäfts und dann eben auch durch die am Kapitalmarkt aufgenommenen frischen Mittel.
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Habe täglich den Tod vor Augen; das wird dich vor kleinlichen Gedanken und vor maßlosen Begierden bewahren." - Epiktet
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein angenehmes Wochenende!
Ihr
Michael Vaupel