Von Thomas Rossmann
TOKIO (Dow Jones)--Überwiegend mit negativen Vorzeichen zeigen sich die Börsen in Asien zur Wochenmitte. Neben den leichteren Vorgaben aus den USA belasten weiter geopolitische Sorgen, so die schwelenden Konflikte in Syrien und Nordkorea. "Die Investoren fahren etwas das Risiko runter vor dem Hintergrund der geopolitischen Sorgen", so Analyst Christoffer Moltke-Leth von Saxo Capital Markets. Auch die überraschende Ankündigung von Neuwahlen durch die britische Premierministerin Theresa May, der mit den bevorstehenden schwierigen Verhandlungen über einen Austritt aus der Europäischen Union begründet wurde, sorgt für Verunsicherung.
Angeführt wird die Verliererliste vom Schanghai-Composite, der sich um 1,0 Prozent auf 3.164 Punkte reduziert und bereits den vierten Tag in Folge auf dem Weg nach unten ist. Der Kospi in Südkorea verzeichnet ein Minus von 0,5 Prozent und der S&P/ASX 200 in Sydney verliert 0,7 Prozent. Auch für den Hang-Seng-Index geht es um weitere 0,6 Prozent nach unten, nachdem der Index am Vortag den größten Tagesverlust seit vier Monaten verzeichnet hatte. Der Nikkei-225 gewinnt dagegen 0,1 Prozent auf 18.428 Punkte. Hier hilft ein im Tagesverlauf leicht nachgebender Yen. Gleichwohl notiert der Dollar in der Nähe seines Jahrestiefs.
Dollar neigt weiterhin zur Schwäche
Am Devisenmarkt zeigt sich das britische Pfund nach der Bekanntgabe von Neuwahlen durch die britische Premierministerin weiter fest. Das Pfund kletterte am Dienstag mit 1,2906 Dollar auf ein Jahreshoch und geht aktuell mit 1,2824 Dollar um. Die Analysten der ING glauben nicht an eine dauerhafte Aufwertung der britischen Währung. Sie sehen das Pfund zum Jahresende auf 1,20 Dollar fallen. ING begründet die Skepsis mit rückläufigen Investitionen in Großbritannien, weil wegen der Brexit-Thematik Zweifel am Investitionsklima bestünden.
Der Euro kann sich weiter über der Marke von 1,07 Dollar behaupten. Hier gibt es nach Aussagen von Händlern neue Umfragen aus Frankreich, die vom Markt positiv aufgenommen werden.
"Sichere Häfen" bleiben gesucht
Mit der anhaltenden Risikoaversion der Investoren bleiben die vermeintlich "sicheren Häfen" gesucht. Nachdem die US-Anleihen am Vorabend erneut zulegten, werden auch japanische Staatsanleihen weiter gekauft. Die Rendite zehnjähriger Papiere ist erstmals seit fünf Monaten wieder auf 0,00 Prozent gesunken. Aktuell liegt sie bei 0,002 Prozent.
Der Goldpreis gibt dagegen die Gewinne aus dem US-Handel vom Vortag wieder vollständig ab. Allerdings kann das Edelmetall seine jüngsten Gewinne weitgehend verteidigen und liegt weiter über der im Handel als wichtig bezeichneten Marke von 1.260 Dollar. Aktuell kostet die Feinunze 1.287 Dollar, ein Minus von 0,2 Prozent.
Auch die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Laut den neuesten Daten des American Petroleum Institute (API) von Dienstagabend sind die wöchentlichen Rohölvorräte zwar gesunken, allerdings haben sich die Benzinvorräte erhöht. Mit Spannung wird nun auf die offiziellen wöchentlichen US-Lagerdaten am Mittwoch gewartet. Laut saudischen Quellen ist eine Entscheidung über ein Verlängern der Opec-Produktionsbegrenzungen bis zum Jahresende noch nicht gefallen. Der Energieminister des Landes sagte am Vortag, es sei noch zu früh, um hierüber in Verhandlungen zu treten. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fällt um 0,2 Prozent auf 52,28 Dollar, für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 54,73 Dollar nach unten.
Minenwerte in Sydney holen Vortagesverluste auf
Die Minenwerte in Australien holen einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder auf. Hintergrund waren Bestrebungen der chinesischen Stahlwerke, den Bedarf an Kokskohle zu reduzieren, da die Preise für metallurgische Kohle nach dem Sturm "Debbie" in Australien kräftig gestiegen sind. Zudem fallen die Metallpreise in China weiter wegen der hohen Produktion in China. Für die Fortescue-Aktie geht es um 2,3 Prozent nach oben, nach einem Kurseinbruch um 7,5 Prozent am Vortag. Rio Tinto gewinnen 1,6 Prozent, wogegen sich BHP Billiton unverändert zeigen.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.797,10 -0,68% +1,72% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.427,52 +0,05% -3,59% 08:00 Kospi (Seoul) 2.137,63 -0,50% +4,30% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.163,57 -1,04% +1,93% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.779,90 -0,60% +10,28% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.120,63 -0,54% +8,33% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.739,06 -0,09% +5,93% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0719 -0,1% 1,0730 1,0646 +1,9% EUR/JPY 116,38 +0,0% 116,37 115,89 -5,3% EUR/GBP 0,8359 +0,0% 0,8355 0,8457 -1,9% GBP/USD 1,2824 -0,2% 1,2843 1,2590 +3,9% USD/JPY 108,57 +0,1% 108,45 108,85 -7,1% USD/KRW 1140,75 -0,2% 1142,62 1142,63 -5,5% USD/CNY 6,8831 +0,0% 6,8819 6,8849 -0,9% USD/CNH 6,8821 +0,1% 6,8770 6,8845 -1,3% USD/HKD 7,7745 +0,0% 7,7742 7,7750 +0,3% AUD/USD 0,7528 -0,4% 0,7559 0,7539 +4,3% ROHöl zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,28 52,41 -0,2% -0,13 -6,7% Brent/ICE 54,73 54,89 -0,3% -0,16 -6,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.287,03 1.289,60 -0,2% -2,57 +11,8% Silber (Spot) 18,25 18,41 -0,9% -0,16 +14,6% Platin (Spot) 978,90 976,50 +0,2% +2,40 +8,3% Kupfer-Future 2,55 2,53 +0,9% +0,02 +1,5% ===
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April 19, 2017 01:04 ET (05:04 GMT)
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