Von Ben Leubsdorf and Sarah Chaney
WASHINGTON (Dow Jones)--Der Arbeitsmarkt in den USA ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge zunehmend enger geworden und bereitet Unternehmen bei der Besetzung von Stellen mit niedrigen Qualifikationen Schwierigkeiten. Diese Entwicklung führe zu einem deutlicheren Aufwärtsdruck auf die Löhne, heißt es im jüngsten Konjunkturbericht "Beige Book" der Federal Reserve. Die bisher verzeichneten moderaten Lohnerhöhungen hätten sich ausgebreitet.
In einigen Regionen hätten ein Arbeitskräftemangel und erhöhte Arbeitskosten das Wachstum in manchen Sektoren gebremst. Die Wirtschaftsaktivität hat in allen zwölf Distrikten dem Beige Book zufolge in einem geringen bis mäßigen Tempo zugenommen.
Der Bericht der Fed basiert auf Umfragen in allen Distrikten der Notenbank. Er dient der Vorbereitung der nächsten Zinsentscheidung am 3. Mai. Vor geldpolitischen Entscheidungen führen die regionalen Dependancen breit angelegte Umfragen unter den Wirtschaftsakteuren des Landes durch, um ein Bild von der Konjunkturentwicklung zu erhalten.
Dem Bericht zufolge verstetigt sich die Inflation in der US-Wirtschaft weiter. Die Unternehmen gehen zudem größtenteils davon aus, dass die Preiszuwächse in den nächsten Monaten weiter gering bis mäßig ausfallen werden.
Bilanzabbau rückt stärker in den Fokus
Bei ihrer Sitzung im März hatte die Fed zum dritten Mal seit dem Ende der Finanzkrise die Zinsschraube angezogen. Der Leitzins stieg um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent. Die nächste Zinserhöhung dürfte erst in der zweiten Jahreshälfte anstehen. Bis dahin wird die Frage, wie die Fed ihre auf 4,5 Billionen Dollar aufgeblähte Bilanz verkleinern will, immer mehr an Gewicht gewinnen.
Die Präsidentin der Kansas-Fed, Esther George, hat sich am Dienstag dafür ausgesprochen, bereits in diesem Jahr mit einer Reduzierung der Bilanz der US-Notenbank zu beginnen. Diese Normalisierung sollte graduell und kontinuierlich erfolgen.
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April 19, 2017 14:29 ET (18:29 GMT)
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