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Exxon Mobil will trotz Sanktionen in Russland nach Öl bohren

Von Jay Solomon und Bradley Olson

WASHINGTON (Dow Jones)--Der Ölkonzern Exxon Mobil hat das amerikanische Finanzministerium um Erlaubnis gebeten, trotz der Sanktionen gegen Russland sein Joint Venture mit dem staatlichen russischen Ölriesen Rosneft wieder aufnehmen zu dürfen.

Exxon will zusammen mit Rosneft in mehreren Gebieten nach Öl bohren, wo der US-Konzern durch die Sanktionen aktuell nicht aktiv sein darf. Am 1. Februar ist der letzte Exxon-Mobil-Chef Rex Tillerson zum amerikanischen Außenminister ernannt worden. Im Juli 2015 hatte Exxon bereits darum gebeten, am Schwarzen Meer nach Öl bohren zu dürfen, erhielt jedoch keine Erlaubnis, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte.

Seit vermeintlicher Cyberangriffe aus Russland, die die US-Präsidentschaftswahl beeinflussen sollten, zieht der Kongress sogar noch härtere Sanktionen in Erwägung. Außerdem ermittelt der Kongress, ob zwischen Mitarbeitern des US-Präsidenten und der russischen Regierung im Wahlkampf oder nach Trumps Amtseinführung Verbindungen bestanden. Tillerson hat während seiner Zeit als Exxon-Chef eine enge Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und zu Rosneft aufgebaut.

Das US-Außenministerium hat ein Mitspracherecht bei der Entscheidung über den Antrag von Exxon. Tillerson enthalte sich für zwei Jahre bei Fragen, die Exxon angehen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Vor seiner Zeit als Außenminister hatte Tillerson gesagt, dass Exxon Sanktionen nur für richtig halte, wenn sie gleichmäßig angewandt werden. Er oder sein ehemaliger Arbeitgeber hätten nie Lobbyarbeit gegen die US-Sanktionen gegen Russland betrieben.

Amerikanische und europäische Ölkonzerne wollen schon lange nach den russischen Ölreserven greifen. Bis zu 100 Milliarden Barrel Öl sollen in Russland verborgen liegen, doch viele westliche Unternehmen werden durch geopolitische Risiken daran gehindert, diese zu fördern.

Russischer Freundschaftsorden für Tillerson 
 

Die US-Sanktionen verbieten es amerikanischen Unternehmen, in der Arktis, in Sibirien und dem Schwarzen Meer nach Öl zu bohren, wenn dafür moderne Bohrtechnologien mit Russland geteilt würden. Die Sanktionen, die Russland für die Annexion der Krim im Jahr 2014 bestrafen, verbieten auch Geschäfte mit Rosneft-Chef Igor Sechin, der Wladimir Putin "absolute Treue" zeige und vor allem dadurch seine Position erreicht habe.

Die Sanktionen legten ein wichtiges Explorationsabkommen zwischen Exxon und Rosneft effektiv auf Eis. Das Abkommen wurde 2012 noch unter Tillersons Federführung geschlossen. Exxon sollte Zugang zu den arktischen Gewässern von Rosneft erhalten, mit neuen Technologien in Sibirien bohren und im russischen Teil des Schwarzen Meers nach Öl suchen dürfen.

Putin sagte, dass Exxon und Rosneft durch ihre Zusammenarbeit bis zu 500 Milliarden Dollar investieren könnten. 2013 verlieh Putin Tillerson für seine Rolle bei dem Joint Venture den russischen Freundschaftsorden.

Exxon berichtet, dass ein Scheitern des Rosneft-Deals zu Vorsteuerverlusten von bis zu 1 Milliarde Dollar führen könnte. Da die Sanktionen jedoch noch aufgehoben werden könnten, hat Exxon den Verlust bisher nicht in der Bilanz realisiert. Das Unternehmen argumentiert, dass es eine Ausnahmeregelung verdient, weil die Explorationsrechte im Schwarzen Meer bald verfallen könnten und weil wichtige internationale Wettbewerber nicht derart eingeschränkt sind.

Es sei ungewöhnlich für ein Unternehmen, eine Ausnahmegenehmigung wegen künftiger Geschäftschancen zu verlangen, sagt ein ehemaliger US-Beamter. Amerikanische Unternehmen beantragten eher aus humanitären, handelstechnischen oder betrieblichen Gründen eine Sondergenehmigung.

Exxon fürchtet Wettbewerb aus Italien 
 

Senator John McCain unterstützt ein Gesetzesvorhaben, das es US-Präsident Trump erschweren würde, Sanktionen gegen Russland aufzuweichen. Als jedoch bekannt wurde, dass Exxon um eine Sondergenehmigung gebeten hat, twitterte er: "Sind die verrückt?"

Exxon kritisierte die Obama-Regierung für ihren harten Umgang mit Sanktionen, weil die EU, die eigene Sanktionen gegen Russland verhängt hat, europäischen Energiekonzernen Sondergenehmigungen erteilt hat, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die norwegische Statoil darf in der Arktis bohren, die italienische Eni in der Barentssee und im Schwarzen Meer. Eni betreibt zusammen mit Russland aggressive Explorationsprojekte.

Unter dem Schwarzen Meer könnten sich bis zu 30 Milliarden Barrel Öl verbergen, schätzen Russland, die Türkei und Rumänien. Laut den Bedingungen des Abkommens mit Rosneft muss Exxon bis Ende des Jahres im Schwarzen Meer auf Öl stoßen, um von der russischen Regierung die Erlaubnis zum Bohren zu erhalten.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/awi/jhe

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2017 09:15 ET (13:15 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

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