DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die abgespeckten Quartalsberichte börsennotierter Unternehmen in Deutschland haben nach Einschätzung von Aktionärsvertretern bisher nicht zu Informationslücken für Anleger geführt. "Wir hatten sehr große Befürchtungen, dass mit den Mitteilungen Schindluder getrieben wird. Zwar gibt es Ausreißer, doch das Gros der Unternehmen geht sehr verantwortungsbewusst damit um", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, der Deutschen Presse-Agentur.
Unternehmen des Prime Standards, die in einem der Börsenindizes
Dax
"Wir sehen Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen und Segmentberichterstattungen", sagte Tüngler. Die Unternehmen konzentrierten sich aber auf das Wesentliche. "Das begrüßen wir".
Die meisten Firmen im Prime Standard hätten das Bedürfnis der Anleger nach tiefergehenden Informationen insbesondere zum Jahresstart erkannt, berichtete Tüngler auch mit Blick auf die diesjährige Berichtssaison. "Das erste Quartal ist immer besonders wichtig, auch weil die Unsicherheiten extrem zunehmen", sagte der Aktionärsvertreter. "Anleger und Investoren haben klar gemacht, was sie brauchen."
Nach einer früheren Auswertung der DSW in Zusammenarbeit mit Kirchhoff Consult und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton hatten nahezu alle Unternehmen im Prime Standard im ersten und dritten Quartal 2016 eine GUV sowie eine Bilanz vorgelegt. Dennoch schrumpfte der Umfang der Berichte: Waren es Anfang 2015 im Schnitt noch knapp 41 Seiten, so kamen die Unternehmen ein Jahr später mit rund 30 Seiten aus. Im dritten Vierteljahr waren es etwa 32 Seiten./mar/DP/he
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