FRANKFURT/BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der vor der Übernahme durch
Finanzinvestoren stehende Pharmakonzern Stada
Vorstand und Aufsichtsrat von Stada wollen nun die Unterlagen prüfen. "Aus heutiger Sicht gehen beide Gremien davon aus, den Aktionärinnen und Aktionären das Angebot zur Annahme empfehlen zu können", hieß es in der Mitteilung.
Die Stada-Aktionäre können ihre Papiere ab diesem Donnerstag einreichen. Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin hatte zuvor die Angebotsunterlagen durchgewinkt. Die Stada-Anteilseigner erhalten für jede Aktie eine Barzahlung von 65,28 Euro je Aktie plus eine Dividende für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 0,72 Euro. An der Börse wurde das Stada-Papier am Donnerstagvormittag mit rund 64,80 Euro gehandelt.
Stada, ein Hersteller von Nachahmermedikamenten (Generika) und Markenprodukten wie der Sonnencreme Ladival und Grippostad aus dem hessischen Bad Vilbel, befindet sich zu 100 Prozent in Streubesitz. Die Offerte kommt nur durch, wenn die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent erreicht wird.
Bain und Cinven hatten sich in einem mehrwöchigen Bieterwettstreit gegen das konkurrierende Konsortium aus den Investoren Advent und Permira durchgesetzt, nachdem sie ihr Angebot zuletzt kräftig aufgestockt hatten. Sollte die Offerte erfolgreich sein, wäre dies entscheidend für die Aktionärsstruktur auf der Hauptversammlung. Ob es auch erneut zum Stühlerücken im Aufsichtsrat kommen könnte, wollten Sprecher des Unternehmens und der Investoren am Donnerstag nicht kommentieren. Erst im vergangenen Jahr war das Aufsichtsgremium nach einer turbulenten Hauptversammlung auf Druck des aktivistischen Investors Active Ownership Capital neu besetzt worden.
So musste unter anderem der damalige Aufsichtsratschef Martin Abend seinen Posten räumen. Seinem Nachfolger Carl Ferdinand Oetker wurde lange eine abweisende Haltung zur Übernahme nachgesagt, am Ende gelang es der Stada-Führungsriege aber offenbar durch reichlich Verhandlungsgeschick, den Preis nach oben zu treiben./tav/jha/stb
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AXC0135 2017-04-27/10:29