Es war die Warnung eines Analysten von BMO Capital Markets, die am Mittwoch die Kurse von Coca-Cola und Pepsi unter Druck setzte. Er hält die Bewertung der Aktien für überzogen. Denn obwohl der Verbrauch von Sodagetränken rückläufig ist, werden beide Unternehmen an der Börse auf den höchsten Niveaus seit einem Jahrzehnt gehandelt.
Die Analyse von Amit Sharma hat die übersprudelnden Aktienkurse der beiden Getränkeunternehmen etwas gedämpft. Coke fiel um 1,0 Prozent auf 45,51 US-Dollar und Pepsi gab um 0,6 Prozent auf 117,05 Dollar nach.
Der US-Verbrauch bei Erfrischungsgetränken ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gesunken. Sowohl Coke als auch Pepsi haben versucht, mehr Geld mit anderen Produkten zu verdienen, vor allem mit in Flaschen abgefülltem Wasser. Mittlerweile ist der Konsum von Wasser höher als der von kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken. Sowohl Coke als auch Pepsi haben versucht, mit teureren Wassermarken von diesem Trend zu profitieren, die die preiswerteren Varianten Dasani bzw Aquafina ergänzen sollen. Dasani und Aquafina sind die beiden Top-Wassermarken.
Aber Sharma denkt nicht, dass die Anstrengungen weg von kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken die Aktienkurse der Unternehmen in den nächsten 12 bis 18 Monaten beflügeln werden. Er warnte davor, dass beide Unternehmen mit den höchsten Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) seit einem Jahrzehnt bewertet sind. Er sieht "eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine positive Gewinnüberraschung in den nächsten 12 bis 18 Monaten".
BMO hat Coke und Pepsi aus diesem Grund von "Outperform" auf "Marketperform" abgestuft. Das Kursziel für Coke wurde bei 46 Dollar beibehalten, das Kursziel für Pepsi auf 120 Dollar angehoben.
Coke hat Ende April angekündigt, die Belegschaft um 20 Prozent zu verringern. Und obwohl Sharma schreibt, dass das Ziel des neuen Vorstandsvorsitzenden James Quincey, sich auf die veränderten Präferenzen der Kunden einzustellen, "sehr begrüßenswert" ist, bleibt er skeptisch, ob dies einen positiven Einfluss auf das Ergebniswachstum 2017 und 2018 haben wird.
Sharma ist auch verhalten, ob Pepsi die Erwartungen angesichts der aktuellen Bewertung, der Herausforderungen der Industrie und des Einsparziels von 1 Milliarde Dollar jährlich übertreffen kann. "Pepsi zögert, sich stärker auf das Kosteneinsparungsprogramm zu konzentrieren, um das Ertragswachstum zu stärken", so Sharma.
Zudem hat der Analyst die Dr. Pepper Snapple Group auf "outperform" nach oben gestuft - wegen deren niedrigerer Bewertung und einem "attraktiveren Ausblick beim Ertragswachstum" als bei den Wettbewerbern Coke und Pepsi. BMO hat das Kursziel auf 105 Dollar nach oben gesetzt. Die Aktie der Dr. Pepper Snapple Group stieg am Mittwoch um 1,3 Prozent auf 93,50 Dollar.
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June 08, 2017 04:02 ET (08:02 GMT)
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