Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOMOBILINDUSTRIE - Die Bundesregierung blockiert schärfere Kontrollen der Autoindustrie in Europa. In zentralen Punkten lehnt Berlin nach Informationen der Süddeutschen Zeitung eine von der EU-Kommission geplante Reform ab. Auch empfindliche Geldstrafen für Hersteller würden von Deutschland und anderen Ländern verschleppt, klagen Insider. Eine eigentlich bis Ende Mai geplante Einigung sei kaum noch möglich. (SZ S. 1)
FUSIONEN - Ein Bündnis kritische Agrar- und Umweltverbände fordert wenige Tage vor der Hauptversammlung des Bayer-Konzerns strengere Regeln für Firmenzusammenschlüsse. Das deutsche Unternehmen steht kurz davor, den umstrittenen amerikanischen Agrarkonzern Monsanto zu übernehmen. Darüber hinaus stehen in der Branche zwei weitere große Firmenzusammenschlüsse an, die nach Ansicht des Bündnisses zeigen, dass Wettbewerbsbehörden nicht über die geeigneten Mittel verfügen, um den Konzentrationsprozess im Agrarbereich aufzuhalten. "Die Megafusionen führen zu einer unerträglichen Marktmacht", kritisiert Jürgen Maier vom Forum Umwelt und Entwicklung, eine von knapp 20 Organisationen, die an dem Bündnis beteiligt sind. "Wozu haben wir Kartellämter, wenn praktisch jede Fusion durchgewunken wird?" Meier stützt sich dabei auf eine neue Studie, die an diesem Dienstag veröffentlich werden soll. Von mehr als 300 Fusionsanträgen hat die EU-Kartellbehörde demnach im Jahr 2015 keinen einzigen zurückgewiesen. (SZ S. 21)
EZB - Hinter verschlossenen Türen wird der aus 25 Personen bestehende Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in seiner Sitzung am Donnerstag wohl in grundsätzlicher Form Fragen zum Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik erörtern. Doch konkrete Beschlüsse erwartet kaum ein Beobachter. Damit sei frühestens auf der nächsten geldpolitischen Sitzung Anfang Juni oder Mitte Juli zu rechnen, so die überwiegende Meinung der Ökonomen. Die gegenwärtige EZB-Politik besteht aus einem Leitzins von null Prozent, einem Negativzins für Einlagen sowie Anleihekäufen für 60 Milliarden Euro monatlich mindestens bis zum Jahresende. (FAZ S. 19/Börsen-Zeitung S. 6ff)
BANKEN - Die Schuldenlast wächst und wächst. Die Bundesbank diskutiert deshalb, ob man die ungedeckte Kreditvergabe durch Banken stoppen soll. (SZ S. 22)
AUTOBAHN - Als Teil der großen Bund-Länder-Finanzreform sollen die Länder ihre Zuständigkeit für den Bau und den Betrieb der Autobahnen und Bundesstraßen komplett an den Bund abtreten. Doch jetzt zerlegt der Bundesrechnungshof in zwei Gutachten eines der wichtigsten Vorhaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Auch die Haushaltspolitiker begehren auf. (Handelsblatt S. 12/Welt S. 9)
UMFRAGE - Im aktuellen INSA-Meinungstrend für Bild halten CDU/CSU (34 Prozent), FDP (6,5 Prozent) und AfD (10 Prozent) ihre Ergebnisse aus der Vorwoche. Linke (9,5 Prozent) und Grüne (6,5 Prozent) legen je einen halben Punkt zu, die SPD (30 Prozent) verliert einen halben Punkt. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 3,5 Prozent (- 0,5). Einzige realistische Regierungsoption ist die Fortsetzung der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD, die zusammen auf 64 Prozent der Stimmen kommt. (Bild-Zeitung)
FRAUEN - Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) reichen die bisherigen Fortschritte bei der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Wirtschaft nicht. "Die Entwicklung geht noch zu schleppend voran", sagte die Ministerin dem Handelsblatt. Frauen hätten viel seltener Führungspositionen inne, was sich auch in den Gehältern niederschlage. "Nur knapp jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau gegründet, im digitalen Bereich noch weniger", kritisierte Zypries. (Handelsblatt S. 1/4)
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April 25, 2017 00:35 ET (04:35 GMT)
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