STUTTGART (dpa-AFX) - Der Autobauer Daimler
Bei beiden Werten schnitt Daimler aber nicht so stark ab wie von Analysten zuvor geschätzt. Daimler-Aktien legten zum Handelsstart um 0,31 Prozent zu. Die vielbeachtete Umsatzrendite (Ebit) von Mercedes-Benz Cars kletterte um 3,8 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent. Im Vorjahr hatten Vorlaufkosten für neue Modelle belastet. Unter dem Strich konnte Daimler mit 2,44 Milliarden Euro den Gewinn nach Minderheitsanteilen knapp steigern. Für die Lkw- und die Transportersparte Vans sind die Stuttgarter beim operativen Ergebnis auf Jahressicht nun zuversichtlicher und wollen hier das Vorjahresniveau erreichen.
DAIMLER PRÜFT SELBSTSTÄNDIGE SPARTEN
Der Konzern kündigte an, die Aufstellung in rechtliche selbstständige Geschäftsbereiche zu prüfen. Damit könne sich der Konzern unter anderem besser auf regionale Märkte und auf Kunden einstellen, sagte Finanzchef Bodo Uebber. Eine Trennung von einzelnen Geschäftsbereichen sei allerdings nicht geplant, entschieden sei ebenfalls noch nichts. Derzeit befinde sich das Unternehmen in den Anfängen, Vor- und Nachteile zu prüfen. Schon häufiger war in Medienberichten spekuliert worden, Daimler könne sich eine Art Holding-Struktur für die künftige Organisation geben.
Zu den Vorwürfen möglicher Kartellabsprachen in der deutschen Autoindustrie wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Auf bestehende Kooperationsgespräche mit anderen deutschen Autobauern hätten die Medienberichte nach seiner Ansicht keine Auswirkungen, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche. Diese seien schließlich im gültigen Rechtsrahmen geführt worden. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge hat der Münchener Rivale BMW Kooperationsgespräche vorerst auf Eis gelegt.
ZETSCHE: HABEN KOOP-GESPRÄCHE IM RECHTSRAHMEN GEFÜHRT
Daimler hatte nach Angaben des "Spiegel", der die Kartellvorwürfe
öffentlich machte, eine Art Selbstanzeige bei den Wettbewerbshütern
der EU-Kommission eingereicht. Laut "SZ" soll das offenbar bereits
2014 geschehen sein - damit wäre Daimler dem Volkswagen
Der "Spiegel" hatte am Freitag über Kartellvorwürfe gegen die
deutsche Automobilindustrie berichtet. Demnach sollen sich Vertreter
von VW
ZETSCHE: ES LOHNT SICH, FÜR DEN DIESEL ZU KÄMPFEN
Zur Diskussion um die Zukunft des Diesel-Antriebs machte Zetsche klar, dass Daimler trotz drohender Fahrverbote und Vorwürfen hoher Stickoxid-Belastung weiter auf den Selbstzünder setzt. "Es lohnt sich, für den Diesel zu kämpfen", sagte Zetsche. Vergangene Woche hatten die Stuttgarter europaweit über 3 Millionen Fahrzeuge zu einem Softwareupdate in die Werkstätten gerufen. Das dürfte den Dax-Konzern rund 220 Millionen Euro kosten.
Am 2. August treffen sich die Branche und die Politik zu einem sogenannten Diesel-Gipfel. Dort wird unter anderem Thema sein, ob und wie ältere Diesel nachgerüstet werden können, um Fahrverbote in Großstädten zu vermeiden. Ob alleine Softwareupdates dafür reichen, ist unter Politikern und Experten strittig./men/mne/stb
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AXC0072 2017-07-26/09:22