FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz weiterhin tiefroter Zahlen sind die
Aixtron-Aktien
Gegen Mittag gewannen sie 9,39 Prozent auf 4,359 Euro. Seit ihrem Tief vor Weihnachten haben sie damit inzwischen wieder fast 45 Prozent zugelegt. Zu alten Hochs aus dem Jahr 2011 oder gar 2000 ist der Weg aber noch sehr weit: Im Jahr 2011 musste zeitweise rund 34 Euro für eine Aixtron-Aktie gezahlt werden. Das Rekordhoch lag im Jahr 2000 bei sogar 89,50 Euro.
SO GUTER JAHRESSTART WIE LANGE NICHT MEHR
Der angeschlagene Hersteller von Maschinen für die Chipbranche war dank einer guten Nachfrage seiner Kunden so gut in das Jahr gestartet wie schon lange nicht mehr. Wegen Abschreibungen auf Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten blieb Aixtron, dessen Übernahme durch ein chinesisches Unternehmen am Widerstand der US-Behörden gescheitert war, allerdings tief in den roten Zahlen.
Das erste Quartal habe die Erwartungen leicht übertroffen, wenn man negative Sondereffekte ausklammere, schrieb denn auch Analyst Malte Schaumann in einer ersten Reaktion. Er traut Aixtron nun im Gesamtjahr Umsätze am oberen Ende der bestätigten Zielspanne von 180 bis 210 Millionen Euro zu.
SOLIDE LEISTUNGSKENNZAHLEN
Auch Experte Thomas Becker von der Commerzbank hob hervor, dass Aixtron auf den ersten Blick positiv abgeschnitten habe. "Die Leistungskennzahlen haben sich solide entwickelt", schrieb er. Der Barmittelbestand sehe gut aus, ebenso wie der Ausblick auf ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern im kommenden Jahr. Aktuell rechnet Becker nicht mehr mit einem großen Rückschlagsrisiko für die Aktien. "Gleichwohl muss Aixtron aber immer noch weitreichende Entscheidungen mit Blick auf eine Beschneidung des Produktportfolios oder seiner Entwicklungsausgaben treffen."
Das sieht auch sein Kollege Günther Hollfelder von der Baader Bank als zentralen Punkt an, damit Aixtron wieder rentabel wird. Die vom Konzern angekündigte Überführung des Portfolios für Zukunftstechnologien in klar definierte eigenständige Einheiten, die zusammen mit entsprechenden Technologiepartnern finanziert werden sollen, sei positiv, schrieb er.
STARKE AUFTRAGSEINGÄNGE
Insgesamt sieht sich Hollfelder aber nach den Quartalszahlen in seinem frischen Optimismus für Aixtron bestätigt. Die Auftragseingänge im ersten Quartal seien stark gewesen und der positive Geschäftstrend konnte auch mit dem Umsatzanstieg um rund 150 Prozent im Jahresvergleich fortgesetzt werden, schrieb er. Tags zuvor erst hatte Hollfelder die Aktie erstmals wieder seit Mai 2013 zum Kauf empfohlen./ck/la/stb
ISIN DE000A0WMPJ6
AXC0156 2017-04-25/12:11