Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat den Daimler-Konzern aufgefordert, eine Rückruf-Aktion für knapp 134.000 Autos zu starten, die im ersten Halbjahr 2013 produziert wurden. Das hat das KBA am Mittwoch der Frankfurter Rundschau bestätigt. Es geht um Pkw, deren Klimaanlagen noch mit dem inzwischen für Neuwagen verbotenen Kältemittel R134a ausgerüstet wurden. Der Konzern soll die Chemikalie nun aus den Klimaanlagen entfernen und die umstrittene Nachfolger-Substanz R1234yf einfüllen. Betroffen sind laut KBA die Modelle A-Klasse, B-Klasse, CLA-Klasse, S-Klasse und SL-Klasse. Das KBA untersteht dem Bundesverkehrsministerium. (Frankfurter Rundschau)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank könnte im Zuge des Brexits bis zu 4.000 Stellen von London an andere Standorte in der Europäischen Union verlagern. Größter Profiteur dürfte in dem Fall der Hauptsitz der Bank in Frankfurt sein. Bislang hatte sich die Bank mit Spekulationen zu den Folgen des Austritts Großbritanniens aus der EU für das eigene Haus zurückgehalten. Auf einer Konferenz in Frankfurt rechnete Sylvie Matherat, die im Vorstand der Bank für die Regulierung zuständig ist, nun aber erstmals mit konkreten Zahlen vor, was für große Veränderungen der Bank ins Haus stehen könnten. (FAZ S. 27/Handelsblatt S. 39/Börsen-Zeitung S. 5)
SIEMENS - Siemens-Chef Joe Kaeser hat sich in die Zuwanderungsdebatte eingeschaltet. "Wir haben keine klar nachvollziehbaren Regeln für Menschen, die in unser Land kommen wollen", sagte Kaeser beim Deutschland Dinner des Handelsblatts. Kriegsflüchtlingen etwa müsse eine vorübergehende Bleibe gegeben werden. "Ihnen muss man helfen." Für alle anderen sei ein "ganzheitlich ausgelegtes Einwanderungsgesetz" notwendig. Es sei verständlich, dass Menschen ein besseres Leben suchten. "Aber hier müssen wir uns klar nach Angebot und Nachfrage richten." Auf die Flüchtlingswelle sei Deutschland nicht vorbereitet gewesen, sagte Kaeser. Er habe den Ausspruch "Wir schaffen das" immer unterstützt. Doch sei die Botschaft "online in Windeseile millionenfach verbreitet" worden. Die Politik habe die Massenmobilisierung "unterschätzt und die Solidaritätsbereitschaft unserer europäischen Partner überschätzt". (Handelsblatt S. 30)
LIQUI MOLY - Liqui-Moly-Chef Ernst Prost zahlt seinen Mitarbeitern 11.000 Euro Bonus und sucht eine Produktionsstätte in den USA. "Ich will ein existierendes Fabrikle kaufen", kündigt der Schwabe an. Auch mit 60 Jahren will er noch lange nicht aufhören. (SZ S. 20)
KARSTADT - Der vorbestrafte Immobilienhändler und Karstadt-Eigner René Benko erklärt die Warenhauskette als saniert. Auf einer Veranstaltung der Wiener Raiffeisen Bank International inszeniert sich Benko als seriöser Unternehmer. Doch vieles bleibt undurchsichtig. (Handelsblatt S. 52)
EPIGENOMICS - Chinesische Investoren wollen nach Biotest auch das defizitäre deutsche Biotechunternehmen Epigenomics schlucken. Geboten werden 171 Millionen Euro bei einer Prämie auf den Kurs von etwa 50 Prozent. (Börsen-Zeitung S. 11)
KALORIMETA - Der Ablesedienstleister Kalorimeta erwirbt mehrheitlich den Gerätehersteller Qundis, der aus einer früheren Siemens-Sparte hervorgegangen ist. Der Investor Hg Capital hatte das Unternehmen zum Verkauf gestellt und dafür die Investmentbank Rothschild beauftragt. Der Unternehmenswert beträgt laut Hg Capital etwa 400 Millionen Euro. Der Investor erwirbt nach der Transaktion einen Anteil zurück - welchen, blieb offen. (FAZ S. 20)
ROSSMANN - Der Drogerieunternehmer Dirk Roßmann hat sich skeptisch über die Erfolgsaussichten der geplanten gemeinsamen Drogeriekette von Edeka und Budnikowsky geäußert. "Es geht nicht darum, mehr Umsätze durch Gründung neuer Läden zu machen, das kann jeder. 80 Prozent aller neuen Läden arbeiten zwei Jahre mit Verlust", sagte er dem Wirtschaftsmagazin Bilanz, das am Freitag der Welt beiliegt. (Welt S. 9)
ALDI - Der Discounter Aldi geht nach China und setzt dort auf eine völlig neue Strategie ganz ohne Filialen. In Deutschland dagegen eröffnet Aldi Süd an diesem Donnerstag sein erstes Restaurant. (FAZ S. 26)
AIRBUS - Die Anzeige des österreichischen Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil (SPÖ) gegen Airbus hat Folgen. Die Wiener Staatsanwaltschaft nahm wegen angeblich schweren Betrugs Ermittlungen gegen Vorstandschef Thomas Enders auf. Das bestätigte am Mittwoch die Ermittlungsbehörde in Wien. Die Regierung wirft dem Unternehmen vor, es habe sie beim Kauf von 15 Eurofightern getäuscht. Ein Airbus-Sprecher wies das zurück. "Wie wir bereits mehrfach erklärten, halten wir die erhobenen Vorwürfe für absolut haltlos", sagte er. (Handelsblatt S. 19
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April 27, 2017 00:15 ET (04:15 GMT)
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