Von Max Colchester
LONDON (Dow Jones)--Hohe Kosten für die Abspaltung des Afrika-Geschäfts haben die britische Bank Barclays im ersten Quartal belastet. Der Gewinn brach um mehr als Hälfte ein. Anleger reagieren enttäuscht, die Aktie der Bank verliert im frühen Handel rund 4 Prozent an Wert. Am Markt machen sich Beobachter Sorgen, dass Barclays angesichts der Belastungen möglicherweise zu einer weiteren Kapitalerhöhung gezwungen werden könnte.
Die Bank steigerte zwar die Einnahmen in den drei Monaten dank eines gutes Kreditkartengeschäfts um 16 Prozent auf 5,8 Milliarden britische Pfund. Das Nettoergebnis brach allerdings auf 190 Millionen nach 433 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum ein. Grund dafür ist eine Wertberichtigung auf das Afrika-Geschäft von 884 Millionen Pfund.
Barclays hatte angekündigt, sich aus Afrika zurückzuziehen und sich stärker auf das Geschäft in der Heimat zu konzentrieren. Die Abspaltung sei nun von den Behörden in Afrika genehmigt worden, so Barclays. Die Wertberichtigung reflektiere die Kosten für die Trennung sowie den Wertverlust des Geschäfts.
Wegen der hohen Kosten fragen sich Beobachter, ob die Barclays plc womöglich eine weitere Kapitalmaßnahme durchführen muss. "Die Makropolitik in Großbritannien und Südafrika werden (Barclays) vorgeben, ob sie einer weiteren Kapitalerhöhung entkommen können", meint Bernstein-Analyst Chirantan Barua.
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April 28, 2017 04:26 ET (08:26 GMT)
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