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Öl weekly: Verlängerung des OPEC-Abkommens wahrscheinlich

Die Ölpreise setzten in dieser Woche ihre Talfahrt mit Brent bei aktuell rund 51,6 US-Dollar/Barrel fort, ein Preisrückgang um 3 %. Verantwortlich für den Ausverkauf beim Öl sehen wir eher technische als fundamentale Faktoren. Die Preise des Rohstoffs unterschritten die charttechnisch wichtige 50- als auch 100-Tage-Linie, die den Ausverkauf nach Bekanntwerden der mit den Markterwartungen nahezu übereinstimmenden US-Lagerbestandsdaten in der vergangenen Woche beschleunigte.

Entsprechend nervös zeigten sich die Marktteilnehmer vor der Veröffentlichung der US-Lagerhaltungsdaten am gestrigen Mittwoch (26.4.) mit an der 200-Tage-Linie kratzenden Ölpreisen. Enttäuschende Vorgaben durch den API-Lagerbericht, der einen überraschend starken Aufbau der Benzinvorräte um 4,45 Mio. Barrel und einen Anstieg der Rohöllager um 900 Tsd. Barrel vermeldete erhöhten den Preisdruck. Marktteilnehmer zeigten sich nach Veröffentlichung der offiziellen Daten der EIA erleichtert. Demnach gab es in der vergangenen Woche einen Abbau um starke 4,1 Mio. Barrel. Ein erneuter kräftiger Aufbau der Benzinvorräte um 3,4 Mio. Barrel bremste die Preiserholung. Festhalten lässt sich jedoch, dass der dritte Abbau der Rohölreserven darauf hindeutet, dass sich die OPEC-Kürzungen nun auch im größten Ölverbrauchermarkt bemerkbar machen. Das ist ein wichtiges Indiz dafür, dass die Ölmärkte auf der Suche nach einem neuen Marktgleichgewicht Fortschritte machen.

Unterdessen dürfte bei der OPEC Einigkeit darüber herrschen, die Produktionskürzungen über Ende Juni hinaus bis zum Jahresende zu verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch tatsächlich geschieht, bewerten wir gegenwärtig als hoch. Ob die OPEC es allerdings schafft, die Verlängerung der Förderkürzungen ähnlich vielversprechend umzusetzen, wie gegenwärtig (Umsetzungsquote von über 90 %), ist zweifelhaft. Aus unserer Sicht gibt es hierfür drei Gründe: (1) Die Suche nach einem neuen Marktgleichgewicht an den Ölmärkten macht Fortschritte. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Defizite ergeben sich und die Lagerbestände werden abgebaut, mit den USA als dem letzten Ort, bei dem der Abbau einsetzte. Die Preise am kurzen Ende der Terminkurve steigen und schaffen Anreize bei der US-Schieferölindustrie die Fördermenge auszuweiten. Gleichzeitig steigt der Bedarf an OPEC-Öl. Verlängert die OPEC das Abkommen über Juni hinaus, läuft diese Gefahr, endgültig die Marktanteile an die US-Schieferölindustrie zu verlieren. (2) Eine Verlängerung des Abkommens dürfte einen erneuten Preisanstieg auf ca. 60 US-Dollar/Barrel auslösen. Stabilisiert sich der Ölpreis auf diesem Niveau, dürften hier die Anreize der US-Schieferölindustrie am höchsten sein, die Fördermenge auszuweiten. Sollten sich die Ölpreise bei rund 60 US-Dollar/Barrel festigen, lassen unsere Berechnungen eine Ausweitung der US-Ölfördermenge auf mehr als 10,7 Mio. Barrel/Tag erwarten. Dies entspricht rund 1,5 Mio. Barrel/Tag mehr, als die USA gegenwärtig am Tag fördert. Die OPEC dürfte als Antwort darauf die eigene Fördermenge ausweiten, womit die gegenwärtig unternommenen Anstrengungen zunichte gemacht werden. (3) Venezuela: Die Lage in dem lateinamerikanischen Land verschlechtert sich zusehends. Gegenwärtig kommt es verstärkt zu Unruhen und Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Gefahr, in einen bürgerkriegsähnlichen Zustand zu geraten ist nicht zu unterschätzen. Ähnlich wie in Libyen 2011 dürfte sich der Rückgang in der täglichen Produktionsmenge rasch beschleunigen. Unerwartete Produktionsausfälle dürften den "rebalancing"-Prozess an den Ölmärkten, ähnlich wie im vergangenen Jahr, unterstützen.

Die Erleichterung über den dritten Abbau bei den US-Ölreserven in Folge dürfte die Talfahrt der vergangenen Woche beenden und die Ölpreise in den kommenden Tagen haussieren lassen.


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