MÜNCHEN (dpa-AFX) - Linde
Eigentlich hatten Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle und der Vorstand den Anteilseignern bereits den unterschriebenen Vertrag vorlegen wollen. Die beiden Unternehmen müssen aber die neue Struktur und die Abgabe von Geschäften aus Kartellgründen juristisch noch wasserdicht verankern.
Die Forderung von Aktionären, den Fusionsvertrag der Hauptversammlung zur Abstimmung vorzulegen und ihn nicht nur vom Aufsichtsrat allein beschließen zu lassen, wies Belloni zurück. "Im Rahmen des vorgesehenen Umtauschangebots kann jeder Linde-Aktionär eigenständig und direkt entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder seine Beteiligung an der Transaktion verweigert", sagte Belloni. Für ein Zusammengehen beider Unternehmen müssten aber mindestens 75 Prozent der Linde-Aktionäre ihre Aktien tauschen. Bei Praixair muss eine Mehrheit auf der Hauptversammlung der Fusion zustimmen.
Auf die Sorgen der Linde-Beschäftigten, die um ihre Arbeitsplätze und die Mitbestimmung bangen, ging Belloni kurz ein. Die 8000 Linde-Mitarbeiter in Deutschland seien bis Ende 2021 vor Kündigungen geschützt. Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsel sagte am Mittwoch der dpa: "Die beste Lösung für Linde wäre, die Fusion jetzt abzusagen, bevor es zu spät ist."/rol/mne/stb
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AXC0131 2017-05-10/10:32