Von Takashi Nakamichi
TOKIO (Dow Jones)--Einige Ratsmitglieder der Bank of Japan (BoJ) halten eine geldpolitischen Straffung offenbar für verfrüht. Wie aus dem BoJ-Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats vom 15. und 16. März diesen Jahres hervorgeht, begründeten die Ratsmitglieder ihre Einschätzung mit der Inflation, die nahe Null tendiere. Sie stellten fest, dass "dies nicht die Zeit für die Notenbank sei, eine Wende in Richtung Zinserhöhung in Betracht zu ziehen."
Die BoJ entschied bei dem Treffen Mitte März, an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten, bis sich die Inflation in Höhe des Inflationsziels von 2 Prozent stabilisiert hat. Derzeit gebe es ein anhaltendes Momentum in Richtung auf eine Jahresteuerung von 2 Prozent, doch fehle es ihm noch an Stärke. Noch sei man weit entfernt davon, das Inflationsziel von 2 Prozent erreicht zu haben, erklärte Gouverneur Haruhiko Kuroda im März.
Bei ihrem jüngsten Treffen Ende April zeigte sich die Notenbank mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung zuversichtlicher als bislang. Für das bis Ende März 2018 laufende Geschäftsjahr erwartet die BoJ nun einen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,4 Prozent statt 1,5 Prozent. An der Inflationserwartung für das folgende Jahr von 1,7 Prozent hielt der Rat der Notenbank fest und stellte für das Geschäftsjahr bis März 2020 eine Inflation von 1,9 Prozent in Aussicht.
Das Inflationsmomentum sei "noch nicht ausreichend fest, deshalb bedürfen die Preisentwicklung sorgfältiger Beobachtung", teilte die BoJ nach ihrer geldpolitischen Sitzung am 26. und 27. April mit. Die Aussagen waren offenbar darauf gerichtet, Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung in diesem Jahr zu dämpfen.
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May 02, 2017 00:46 ET (04:46 GMT)
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