
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
STEUEREINNAHMEN - Die deutschen Steuerzahler sorgen weiter dafür, dass es dem Staat gutgeht. Bis 2020 rechnet das Bundesfinanzministerium mit zusätzlichen Steuereinnahmen von 55 Milliarden Euro für Bund, Länder und Gemeinden im Vergleich zur Steuerschätzung vom November. Das war am Wochenende aus Schätzerkreisen zu hören. Der Arbeitskreis der Steuerschätzer tagt von diesem Dienstag an in Bad Muskau (Sachsen); er will am Donnerstag seine neuen Zahlen veröffentlichen. (FAZ S. 17/Handelsblatt S. 1)
EUROPA - Nach der Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten Frankreichs fordert Vizekanzler und Bundesaußenminister Sigmar Gabriel eine grundsätzliche Korrektur der deutschen Europapolitik. Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagte Gabriel, "die finanzpolitische Orthodoxie Deutschlands muss ein Ende haben." Auf die deutsch-französischen Beziehungen komme es an, "und da reicht es nicht mehr, auf Sicht zu fahren". Eine neue starke deutsch-französische Achse könne jetzt "den Startschuss geben, aus der Politik einer bloßen Reaktion auf Krisen herauszukommen." Bisher sei Deutschland in Europa immer stärker, "viele andere aber schwächer geworden". (RedaktionsNetzwerks Deutschland)
SOZIALVERSICHERUNG - Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet nicht nur Sparer und Kunden von Lebensversicherern viel Geld, sie belastet auch Beitragszahler der Renten- und Krankenversicherung - und das gleich doppelt. Denn zum einen verzinsen sich längerfristige Anlagen der Beitragsgelder schlechter. Zum anderen verlangen die Geldinstitute für die hohen Summen, die sich dort jeden Monat für kurze Zeit auf den Konten ansammeln, auf Druck der EZB Strafzinsen. Nach Recherchen dieser Zeitung ist so allein im Kranken- und Rentenversicherungssystem im vergangenen Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag zusammengekommen: Beitragsgelder für die Sozialversicherung, die dort nie angekommen sind. (FAZ S. 15)
GRIECHENLAND - Griechenland muss für seine Schulden nicht nur nichts zahlen, sondern verdient damit sogar unter dem Strich Geld. Über entsprechende Berechnungen hat am Wochenende die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet. Sie stützt sich dabei auf eine Analyse des spanischen Ökonomen Pablo Triana, der lange Professor an der Esade Business School in Barcelona gewesen ist. "Niemals in der Geschichte souveräner Staaten wurde ein Schuldner besser behandelt als Griechenland", sagte Triana. "Alles zusammengenommen erhält das Land für seine Schulden einen negativen Zinssatz, verdient damit also unter dem Strich Geld", führte der Ökonom aus. (FAZ S. 17)
METZGER - Allein in den vergangenen zehn Jahren gab jeder vierte Metzgerbetrieb auf, insgesamt 4.500 Unternehmen sind verschwunden. In vielen Dörfern und ganzen Stadtvierteln suchen Käufer vergeblich nach einem handwerklichen Metzgerladen. Bundesweit arbeiteten nach Zahlen des Deutschen Fleischerverbands Ende vergangenen Jahres noch 12.800 Fleischereien, gegenüber mehr als 17.100 im Jahr 2006. (Welt S. 10)
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May 08, 2017 00:18 ET (04:18 GMT)
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