DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Russland bleiben die Börsen wegen eines Ausgleichstags geschlossen.
DIENSTAG: In Russland bleiben die Börsen wegen des "Tag des Sieges" geschlossen. In Südkorea findet wegen des Feiertages "Präsidentschaftswahl" kein Handel statt.
TAGESTHEMA
Der unabhängige Pro-Europäer Emmanuel Macron ist mit nur 39 Jahren zum jüngsten Präsidenten der französischen Geschichte gewählt worden. Der frühere Wirtschaftsminister erzielte bei der Stichwahl vom Sonntag einen klaren Sieg über die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Nach Auszählung von 99,99 Prozent der Stimmen erzielte Macron 66,06 Prozent der Stimmen, die Rechtspopulistin Marine Le Pen kam auf 33,94 Prozent. Macron plant sozialliberale Reformen in Frankreich und will die Zusammenarbeit in der EU und in der Eurozone vertiefen. Ob er auch eine Regierungsmehrheit bekommt, wird sich erst bei der Parlamentswahl im Juni entscheiden. Der Ausgang der Wahl ist nicht nur wegweisend für die französische Politik der kommenden Jahre. Der Urnengang galt auch als Schicksalswahl für Europa. Macron sagte der Nachrichtenagentur AFP, mit seinem Sieg öffne sich "ein neues Kapitel" für Frankreich - das "der Hoffnung und der wiedergewonnenen Zuversicht". Die Nachfolge des scheidenden Amtsinhabers Hollande wird er spätestens am kommenden Sonntag antreten.
TAGESTHEMA II
Die CDU geht als deutlicher Sieger aus der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hervor. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis erzielte die CDU 32 Prozent der Stimmen. Damit legte die Partei um gut einen Punkt zu. Die SPD verlor rund drei Zähler und kam auf 27,2 Prozent. Drittstärkste Kraft wurden die Grünen mit 12,9 Prozent, gefolgt von der FDP mit 11,5 Prozent. Mit 5,9 Prozent zieht auch die AfD in den Kieler Landtag ein. Der von der Fünfprozenthürde befreite SSW erreichte 3,3 Prozent. Der CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther erhob nach der Wahl Anspruch auf das Amt des Ministerpräsidenten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
17:40 DE/Alstria Office Reit-AG, Ergebnis 1Q
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende DMG Mori 1,03 EUR Dürr 2,10 EUR Fuchs Petrolub Vorzüge 0,89 EUR Fuchs Petrolub Namen 0,88 EUR Paul Hartmann 7,00 EUR Lagardere 1,30 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 Auftragseingang März saisonbereinigt PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +3,4% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.397,00 -0,03% Nikkei-225 19.912,52 2,40% Schanghai-Comp. 3.077,23 -0,83% DAX 12.716,89 +0,55% DAX-Future 12.834,50 +1,48% XDAX 12.827,36 +1,47% MDAX 25.163,01 +0,54% TecDAX 2.129,44 -0,56% EuroStoxx50 3.658,79 +0,85% Stoxx50 3.244,64 +0,52% Dow-Jones 21.006,94 +0,26% S&P-500-Index 2.399,29 +0,41% Nasdaq-Comp. 6.100,76 +0,42% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 160,37% -59
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Nach der Wahl des Pro-Europäers Emmanuel Macron zum neuen Präsidenten Frankreichs werden die Börsen in Europa zum Wochenstart im Plus erwartet. Die Risikobereitschaft der Investoren, vor allem aus dem europäischen Ausland, dürfte mit dem Wahlausgang steigen. Allerdings dürfte auch bereits viel Euphorie am Kapitalmarkt eingepreist sein. Dies ist am Euro abzulesen, der nach der Wahl nur kurz gegenüber dem Dollar zulegte auf 1,1020, seitdem aber unter Gewinnmitnahmen leidet.
Rückblick: Fester - Nach einem verhaltenen Start ging es am Nachmittag nach Bekanntwerden überzeugender US-Arbeitsmarktdaten nach oben mit den Kursen. Der DAX verzeichnete den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch. Der Euro-Stoxx-50 schloss auf Jahreshoch. "Die Märkte haben sich klar auf einen Wahlsieg von Emmanuel Macron eingestellt", sagte Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers mit Blick auf die Stichwahl in Frankreich am Sonntag. IAG zogen nach Vorlage des Quartalsberichts um 5,7 Prozent an. Das Passagieraufkommen erholte sich zuletzt schneller als erwartet. Zudem profitiertt der Gewinn von den niedrigeren Ölpreisen. Im Windschatten zogen Air France um 4,4 und Easyjet um 4,2 Prozent an. Pearson verstärkt seine Sparanstrengungen. Der Konzern will seine Kosten um weitere 300 Millionen Pfund im Jahr drücken. Gleichzeitig meldete das Unternehmen für das erste Quartal einen Umsatzanstieg von bereinigt 6 Prozent. Die Aktie stieg um 12,4 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Im DAX waren Linde mit einem Plus von 2,4 Prozent größter Gewinner. Linde will im Streit um den geplanten Zusammenschluss mit Praxair auf opponierende Arbeitnehmer zugehen. Evonik hat im ersten Quartal dank einer höheren Nachfrage und der Übernahme von Air Products Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme drückten aber das Konzernergebnis stärker als erwartet. Die Aktie verlor 0,6 Prozent. Telefonica Deutschland litten unter enttäuschenden Zahlen, die Aktie verlor 7 Prozent. Heidelberger Druck konnte mit den Zahlen die Erwartungen nicht erfüllen, die Aktie schloss 3,3 Prozent leichter. Als "durchwachsen" stufte Marcus Silbe, Analyst bei Oddo Seydler, das wirtschaftliche Abschneiden von Borussia Dortmund im dritten Quartal ein. Die Aktie gab um 0,5 Prozent nach.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr) +0,9% auf 12.827 Punkte
Mit der anziehenden Wall Street hätten auch hierzulande Anleger verstärkt gekauft - bei hohen Umsätzen, sagte ein Händler. HHLA wurden 1 Prozent fester gestellt. Der Hafenbetreiber hatte sich am Abend dank einer besseren Entwicklung der Sparte Container optimistischer zum weiteren Geschäftsverlauf gezeigt.
USA / WALL STREET
Etwas fester - Der US-Arbeitsmarktbericht sorgte für gute Laune, allerdings verhinderten deutliche Kursverluste von IBM zumindest im Dow höhere Aufschläge. Der S&P-500 verbuchte die dritte Woche in Folge Aufschläge. Der Stellenaufbau im April war der stärkste seit Januar und verlief auch deutlich robuster als erwartet, die Löhne stiegen dagegen in etwa im erwarteten Rahmen. Der Zinsterminmarkt preist nun eine Juni-Zinserhöhung mit einer Wahrscheinlichkeit von 83 Prozent nach zuvor noch 78 Prozent ein. Aussagen aus dem Kreise der US-Notenbank stützten diese Sicht. IBM gaben um 2,5 Prozent nach, weil Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel von Warren Buffett, seine ihre Beteilung an IBM deutlich verringert hat. Activision Blizzard vermeldete einen Umsatzanstieg um 19 Prozent. Die Aktie verbesserte sich um 1,4 Prozent. Zynga schnellten um 12,7 Prozent nach oben. Die Gesellschaft hatte einen 12,5-prozentigen Anstieg der aktiven Nutzer bekannt gegeben. Revlon brachen um 23,6 Prozent ein, nachdem der Kosmetikkonzern in die Verlustzone abgerutscht war.
Die Rentennotierungen stiegen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor knapp einen Basispunkt auf 2,35 Prozent. Laut Händlern stützte der fehlende Lohndruck in den USA die Kurse etwas.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.16 Uhr EUR/USD 1,0986 -0,3% 1,1015 1,0984 EUR/JPY 123,88 -0,4% 124,35 123,77 EUR/CHF 1,0864 -0,2% 1,0885 1,0856 GBP/EUR 1,1807 +0,0% 1,1788 1,1795 USD/JPY 112,81 -0,1% 112,89 112,66 GBP/USD 1,2967 -0,1% 1,2985 1,2958
Der Dollar reagierte verhalten auf die US-Arbeitsmarktdaten. Das mäßige Lohnwachstum wurde als Begründung bemüht. Der Euro kletterte bis knapp an die Marke von 1,10 Dollar heran nach Wechselkursen um 1,0981 am Vorabend. Allerdings wurde die Gemeinschaftswährung auch von der Hoffnung auf einen Sieg des liberalen Börsenlieblings Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl am Sonntag gestützt. Dazu kam laut den KBC-Analysten die Spekulation, dass die EZB sich langsam dem Punkt nähert, an dem sie ihren geldpolitischen Stimulationskurs zurückfahren dürfte. Im asiatisch dominierten Geschäft am Montag knackte der Euro nach dem klaren Macron-Wahlsieg die Marke von 1,10 Dollar zwar, kann diese Niveau aber nicht ganz halten, weil im Vorfeld bereits fest mit einem Sieg von Macron gerechnet wurde.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,22 46,6 +1,3% 0,62 -16,8% Brent/ICE 49,77 49,1 +1,4% 0,67 -15,1%
Die Ölpreise zeigten sich Im US-Handel hoch volatil. Am Vortag waren die Preise massiv eingeknickt und auch am frühen Freitag gerieten sie nochmals unter Druck. US-Öl fiel auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr, ehe Gelegenheitskäufer auf den Plan traten. WTI erholte sich um 1,5 Prozent auf 46,22 Dollar. Auf Wochensicht verbilligte sich das Ol um über 6 Prozent. Händler sahen in der moderaten Preiserholung zum Wochenausklang nur eine Zwischenetappe auf dem Weg nach unten. Denn in Libyen drohten weitere Produktionssteigerungen. Außerdem belaste die Unsicherheit, ob die Opec-Staaten die sechsmonatigen Produktionskürzungen Ende des Monats verlängern würden. Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zeigten unterdessen einen weiteren Anstieg der in den USA aktiven Förderanlagen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 08, 2017 01:37 ET (05:37 GMT)
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.230,83 1.228,22 +0,2% +2,61 +6,9% Silber (Spot) 16,42 16,34 +0,5% +0,08 +3,1% Platin (Spot) 918,90 913,60 +0,6% +5,30 +1,7% Kupfer-Future 2,50 2,52 -1,0% -0,02 -0,7%
Der Goldpreis stieg um 0,2 Prozent auf 1.230 Dollar, war aber vor den US-Arbeotsmarktdaten deutlich höher gehandelt worden. Das zinslose Gold wurde gedrückt von der Aussicht auf steigende Zinsen. Auf Wochensicht büßte die Feinunze die dritte Woche in Folge mehr als 3 Prozent ein.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR
KOMMUNALWAHL GROSSBRITANNIEN
Bei den Kommunalwahlen in Großbritannien hat die Konservative Partei von Premierministerin Theresa May deutlich gewonnen. Nach Auszählung aller 88 Wahlkreise am Freitagabend gewannen die "Tories" der Agentur Press Association zufolge 1.900 Sitze - das sind 558 mehr als bei den vorhergehenden Wahlen. Die oppositionelle Labour-Partei musste dagegen schwere Verluste hinnehmen, ebenso die rechtspopulistische United Kingdom Independence Party (Ukip).
KONJUNKTUR CHINA
Der Außenhandel Chinas hat im April zwar den zweiten Monat in Folge zugenommen, doch nicht so stark wie erwartet. Die Ausfuhren lagen 8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im März waren es noch 16,4 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von 10 Prozent im April gerechnet. Die Einfuhren, ein Indikator für die Binnennachfrage Chinas, erhöhten sich um 11,9 Prozent nach noch einem Plus von 20,3 Prozent im Vormonat. Hier hatten Volkswirte mit einem Wachstum von 18 Prozent gerechnet.
STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND
Das Bundesfinanzministerium geht von einem Steuerplus für Bund, Länder und Gemeinden von insgesamt 55 Milliarden Euro bis 2020 aus gegenüber der Steuerschätzung vom vergangenen November. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Schätzerkreise.
SAP
Aktionärsvertreter von SAP begehren vor der Hauptversammlung auf gegen ihrer Ansicht nach exzessive Vorstandsgehälter, wie der Spiegel berichtet. "Wir werden gegen die Entlastung des Aufsichtsrates stimmen, weil wir erhebliche Bedenken bezüglich des Vergütungssystems haben und diese vom Aufsichtsrat ignoriert wurden", sagte Hans-Christoph Hirt vom britischen Investor und Aktionärsvertreter Hermes.
FUCHS PETROLUB
Im Aufsichtsrat von Fuchs Petrolub kommt es zu einem Wechsel. Manfred Fuchs hat mit Ablauf der Hauptversammlung sein Amt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender nach 13 Jahren niedergelegt. Seine Nachfolge tritt Susanne Fuchs an. Der Aufsichtsrat ernannte aus seinen Reihen Erhard Schipporeit zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden.
MORPHOSYS
erwägt eine Notierung seiner Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq. "Ein Dual Listing wäre schon möglich", sagte Finanzvorstand Jens Holstein in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. Voraussetzung sei ein eigenes bedeutendes Geschäft auf dem US-Markt. Das könne ein Vertrieb oder die Zulassung eines eigenen Medikaments sein.
PFEIFFER VACUUM
Das Familienunternehmen Busch hat bei einer Übernahme des Maschinenbauers Pfeiffer Vacuum den Chefposten in dessen Aufsichtsrat gefordert. "Wir sind interessiert, den Vorsitz mit einem Familienmitglied zu besetzen", sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Busch-Gruppe, Sami Busch, in einem Interview mit Euro am Sonntag. Der Vorstand von Pfeiffer Vacuum lehnt das Kaufangebot von Busch jedoch nach wie vor als nicht ausreichend ab.
HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK
wird dank einer besseren Entwicklung der Sparte Container optimistischer. Nach Bewertung der finalen Zahlen für das erste Quartal 2017 wird in diesem Jahr ein deutlicher Anstieg des Containerumschlags erwartet. Das EBIT der Sparte sieht HHLA 2017 nun in der oberen Hälfte einer Bandbreite von 75 bis 105 Millionen Euro vor möglichen Einmalaufwendungen von bis zu 15 Millionen Euro. Bisher reichte die Spanne von 65 bis 95 Millionen Euro. Für den Konzern prognostiziert HHLA ein EBIT in der oberen Hälfte von 140 bis 170 Millionen Euro, bislang hieß es 130 bis 160 Millionen Euro.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 08, 2017 01:37 ET (05:37 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.