Pfeiffer Vacuum versucht im Abwehrkampf gegen die Busch-Gruppe (bzw. die vorgeschaltete Pangea GmbH) die Flucht nach vorne. Pfeiffer Vacuum jedenfalls erwischte einen Bilderbuch-Start in das Geschäftsjahr. Umsatz und Auftragseingang konnten jeweils um knapp ein Viertel gesteigert werden auf 136,9 Mio. bzw. 146,5 Mio. €. Der Auftragseingang lag dabei im absoluten Niveau höher als der Umsatz (Book-to-Bill-Ratio: 1,07), was auf Wachstum hindeutet. Noch wesentlich tiefer durchgetreten war das Gaspedal in Bezug auf das Betriebsergebnis (Ebit). Nach einem Anstieg um knapp zwei Drittel kam man hier auf 21,4 Mio. €. Selbstredend, dass damit auch die Ebit-Marge einen schönen Satz nach vorn machte, nämlich um 3,8 %-Punkte rauf auf 15,6 %. Für das Gesamtjahr 2017 hängt man eine deutliche Verbesserung von Umsatz und Betriebsergebnis ins Erwartungs- Schaufenster und demonstriert auch darüberhinaus Optimismus. Natürlich ist zu vermuten, dass mandamit im Vorfeld der Hauptversammlung (23.05.) auchetwas Stimmung zu machen versucht. Die Busch-Gruppekann natürlich mit dem gebotenen Preis von 110 € nichtdamit rechnen, dass die Aktionäre in Scharen ihre Aktienandienen, zumal die Aktie klar höher notiert. Aber dasÜbernahmeangebot ist dennoch eine wichtige Formalie.Denn wer erstmalig die Kontrolle über ein anderes Unternehmen erlangt, muss ein Gebot aussprechen. Und dieOrientierungsgröße für den Kontrollerwerb ist die Markevon mind. 30 %. Ist diese Hürde einmal übersprungen,kann der Bieter anschließend über den Markt arrondieren,ohne große Prämien für den Kontrollerwerb zu zahlen. Pfeiffer Vacuum ist damit wie die Fliege im Spinnennetz. Man kann zappeln, wird sich aber wohl kaum befreien können. Was bedeutet das für die Aktie? Wir erwarten kein aggressives Buhlen von Pangea/ Busch um die Gunst des PV-Managements und der Aktionäre über den Preis. Ist das Gebot abgearbeitet (das Angebot läuft vorbehaltlich einer Verlängerung bis 01.06.), hat man freie Hand, über den Markt zu arrondieren, und zwar ohne große Prämien zu bezahlen. Für die restlichen Aktionäre müssen daraus also keine großen Aufschläge erfolgen, zumal die Aktie seit Novemberletzten Jahres bereits um etwa 50 % gestiegen ist.
Dies ist ein Ausschnitt aus dem Frankfurter Börsenbrief Nr. 18 vom 6.05.2017. Sollten Sie den Frankfurter Börsenbrief nicht abonniert haben, lesen Sie bitte bei unserem Partner unter www.Boersenkiosk.de.
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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