Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Konsumgüterkonzern Henkel ist mit Hilfe von Sun Products bei Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal deutlich zweistellig gewachsen. Der im vergangenen Herbst übernommene US-Waschmittelhersteller trug dazu bei, dass der Konzernumsatz um 13,6 Prozent stieg. Doch auch aus eigener Kraft schaffte der Düsseldorfer DAX-Konzern mit 4,0 Prozent ein deutlich stärkeres Wachstum als von Analysten erwartet.
Henkel hatte Sun für 3,2 Milliarden Euro gekauft, um auf dem wichtigen US-Markt Branchenführer Procter & Gamble näherzukommen. Inklusive Sun sind die Düsseldorfer dort nun die Nummer zwei im Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln.
Das Wachstum ging nicht auf Kosten der Rendite: So steigerte Henkel die operative Marge mit 16,9 Prozent um 10 Basispunkte. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBIT) stieg den Angaben zufolge um 13,8 Prozent auf 854 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg von 1,27 auf 1,41 Euro. Analysten hatten das organische Wachstum bei 3,3 Prozent erwartet.
Zum Wachstum trugen alle Geschäftsfelder bei, am besten lief es jedoch bei den Klebstoffen. Der Bereich Adhesive Technologies erzielte ein organisches Wachstum von 5,5 Prozent. Hier stieg auch die Marge um 0,6 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent. Dahinter folgte der um Sun verstärkte Bereich Laundry & Home Care, dessen Wachstum nominell bei knapp 30 Prozent lag (inklusive Sun), aus eigener Kraft jedoch 3,0 Prozent erreichte. Hier wurde die Marge um 0,9 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent verwässert.
Wachstumsschwächster Konzernbereich mit organisch 2,3 Prozent war erneut das Kosmetikgeschäft Beauty Care. Hier sorgt starke Konkurrenz für erheblichen Preisdruck am Markt. Trotzdem fiel die Marge mit 16,7 Prozent etwas besser aus als im Vorjahr.
Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Henkel wie auch schon zur Hauptversammlung. 2017 soll der Umsatz organisch um 2 bis 4 Prozent zulegen und die bereinigte operative Marge von 16,9 Prozent im Vorjahr auf über 17 Prozent steigen. Beim bereinigten Gewinn je Vorzugsaktie stellt der Konzern ein Plus von 7 bis 9 Prozent in Aussicht.
"Wir stellen uns weiterhin auf ein volatiles und unsicheres Marktumfeld ein", sagte Vorstandschef Hans Van Bylen. Die Währungsschwankungen dürften anhalten und die Preise für Rohstoffe tendenziell steigen. In den Konsumgütermärkten erwarte Henkel verstärkten Preisdruck.
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May 11, 2017 01:57 ET (05:57 GMT)
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