
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Hamburger Charterreederei Rickmers Group hat am Donnerstag einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht eingereicht. Das bestätigte ein Sprecher der Reederei. Der Insolvenzantrag war notwendig geworden, nachdem die HSH Nordbank am Vortag dem Sanierungskonzept für das Unternehmen die Unterstützung verweigert hatte. Der Vorstand der Bank hielt die Pläne für nicht tragfähig. Daraufhin war das Konzept hinfällig und keine positive Prognose für die Reederei mehr möglich. Rickmers strebt nun eine Insolvenz in Eigenverwaltung an und will den Geschäfts- und Schiffsbetrieb fortführen.
Die Gläubiger einer 275-Millionen-Euro-Anleihe der Rickmers Group
kamen unterdessen in Hamburg zusammen, um einen gemeinsamen
Vertreter zu bestimmen. Die ursprünglich geplante Abstimmung über
das Sanierungskonzept war mit der Absage der HSH Nordbank hinfällig.
Die Entscheidung der Banken über das Sanierungskonzept war
ursprünglich im Laufe des Monats Juni erwartet worden; insofern war
der Zeitpunkt der HSH-Nordbank-Absage unmittelbar vor der
Gläubigerversammlung überraschend. Es war jedoch klar, dass die
Zustimmung der Banken keineswegs sicher ist. Neben der HSH Nordbank
gehören auch die Unicredit
Die Rickmers-Insolvenz ist Folge der hartnäckigen Krise in der
Schifffahrt, die mittlerweile seit neun Jahren andauert. In der
Folge sind zahlreiche kleine Reedereien aus dem Geschäft
ausgeschieden; die deutsche Handelsflotte hat sich deutlich
verkleinert. Die Charter-Reedereien, die den größten Teil der
deutschen Schifffahrt ausmachen, vermieten ihre Schiffe an die
großen Linienreedereien wie Maersk oder Hapag-Lloyd
ISIN DE0005140008 IT0005239360 DE000HLAG475
AXC0125 2017-06-01/11:46