Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Erholt von anfänglichen Abgaben zeigen sich die Börsen in Ostasien zum Wochenausklang mit einer leicht positiven Tendenz. Allerdings halten sich die Gewinne in meist engen Grenzen. Leicht positiv wirken die US-Vorgaben, Dow-Jones-Index und S&P-500 kletterten am Vortag nach einem Schlussspurt noch auf neue Rekordstände.
Am stärksten geht es in Hongkong für den Hang-Seng-Index mit 1,0 Prozent nach oben. Er holt damit einen Teil der Vortagesabgaben wieder auf, als er mit 1,9 Prozent den größten Tagesverlust seit rund zwei Monaten verzeichnet hatte. Auslöser waren starke Abgaben bei den Immobilienwerten, nach schwachen Daten zu den Hausverkäufen im September.
Der Nikkei-225 verliert 0,2 Prozent auf 21.415 Punkte. Der Index hatte am Donnerstag den 13. Handelstag in Folge mit einem Plus beendet - die längste Gewinnstrecke seit Februar 1988. Die Blicke seien auf die vorgezogenen Neuwahlen in Japan am Sonntag gerichtet. Dabei wird ein Sieg der Regierung von Ministerpräsident Abe vom Markt erwartet. Daneben setzen die Investoren weiterhin auf eine lockere Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ). Wie Notenbankchef Kuroda jüngst betonte, strebt die BoJ weiterhin eine aggressive geldpolitische Lockerung an.
Für den Schanghai-Composite geht es 0,1 Prozent auf 3.372 Punkte nach oben. Die Richtung gebe hier weiter der laufende Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas vor, heißt es von einem Beobachter. In der kommenden Woche dürften hier vor allem Beschlüsse zur Wirtschaftspolitik auf der Agenda stehen. Die Credit Suisse erwartet Details zur Wirtschaftsplanung für das Jahr 2018.
Abstimmung im US-Senat treibt Dollar an
Der Dollar macht einen Sprung nach oben. Hintergrund dürfte sein, dass der US-Senat hat in der Nacht zum Freitag den Haushalt für 2018 gebilligt und damit zugleich den Weg frei gemacht für die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump. Nach dem Debakel mit der Gesundheitsreform hat die Verabschiedung der Steuerreform vor Jahresende für die Republikaner im US-Kongress die höchste Priorität. Vorgesehen sind Steuersenkungen im Umfang von 1,5 Billionen Dollar. Der Euro fällt auf 1,1815 Dollar von 1,1850 Dollar am Vorabend. Zur japanischen Währung legt der Dollar auf 113,22 Yen zu, nach rund 112,90 Yen am Vortag.
Allerdings mahnen einige Analysten zur Vorsicht beim jüngsten Dollar-Anstieg. Die Entwicklung des Greenback hänge auf kurze Sicht nicht nur "von der geplanten Steuerreform ab, sondern auch davon, wen US-Donald Trump als neuen Chef der US-Notenbank vorschlagen wird", so Devisen-Händler Kay Hian von UOB. Eine Entscheidung hierzu soll in den kommenden Wochen fallen.
Auf und Ab bei den Ölpreisen setzt sich fort
Die Ölpreise setzen auch zum Wochenausklang ihre volatile Entwicklung fort. Nach den Abgaben im US-Handel kommt es in Asien zu einer leichten Erholung. Auslöser der jüngsten Verluste waren Aussagen von Ian Taylor, dem CEO CEO des größten Ölhandelskonzerns der Welt, der Vitol Group. Er prognostizierte, dass der Brent-Preis im kommenden Jahr um über 20 Prozent fallen könnte. Laut Taylor herrscht am Markt die Erwartung vor, dass die Ölpreise steigen würden, weil die Nachfrage zunehmen und die Opec ihre Förderkürzungen konsequent einhalten werde. Dies dürfte sich aber als Fehleinschätzung herausstellen, denn es sei im Gegenzug mit einer steigenden US-Ölförderung zu rechnen.
Dagegen hatten sich der Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo und der russische Präsident Wladimir Putin für eine Ausweitung der Förderbegrenzung im Jahr 2018 ausgesprochen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legt um 0,4 Prozent auf 51,50 Dollar zu, für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 57,39 Dollar nach oben.
Der Goldpreis gibt seine Vortagesgewinne wieder vollständig ab. Das Edelmetall bewege sich im Spannungsfeld zwischen einer weiteren Zinserhöhung in den USA, der Entwicklung in Katalonien und der Nordkorea-Krise, so ein Beobachter. Der Preis fällt um 0,5 Prozent auf 1.284 Dollar zurück.
Toshiba-Aktie unter Druck
Für die Toshiba-Aktie geht es um 2,3 Prozent nach unten. Die japanischen Behörden haben eine Untersuchung bezüglich der Bilanz- und Veröffentlichungspraktiken beim Bericht für das Ende März abgelaufene Fiskaljahr eingeleitet. Dieser war im August veröffentlicht worden. Hintergrund sind die massiven Verluste des Unternehmens im Zusammenhang mit der US-Kraftwerkssparte Westinghouse Electric.
Für die Aktien von Shanghai International Port und Yangtze River Investment geht es jeweils um das Tageslimit von 10 Prozent nach oben. Hintergrund sind Spekulationen, wonach in Schanghai der Hafen in eine Freihandelszone umgewandelt werden könnte. Dies könnte zu Lasten von Hongkong gehen.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.906,80 +0,18% +3,64% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 21.414,91 -0,16% +12,04% 08:00 Kospi (Seoul) 2.485,33 +0,50% +22,64% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.371,87 +0,05% +8,64% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 28.435,38 +0,98% +30,37% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.339,86 +0,15% +15,94% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.743,70 -0,02% +6,21% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:53 % YTD EUR/USD 1,1815 -0,3% 1,1846 1,1815 +12,4% EUR/JPY 133,78 +0,3% 133,36 133,21 +8,8% EUR/GBP 0,9017 +0,1% 0,9007 0,8955 +5,8% GBP/USD 1,3105 -0,4% 1,3153 1,3193 +6,2% USD/JPY 113,22 +0,6% 112,58 112,76 -3,1% USD/KRW 1132,65 +0,3% 1128,98 1131,61 -6,2% USD/CNY 6,6223 +0,1% 6,6151 6,6233 -4,7% USD/CNH 6,6227 +0,2% 6,6063 6,6235 -5,1% USD/HKD 7,8022 +0,0% 7,8011 7,8016 +0,6% AUD/USD 0,7844 -0,4% 0,7879 0,7874 +8,7% NZD/USD 0,6989 -0,5% 0,7025 0,7055 +0,6% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,50 51,29 +0,4% 0,21 -9,7% Brent/ICE 57,39 57,23 +0,3% 0,16 -2,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.283,55 1.290,13 -0,5% -6,58 +11,5% Silber (Spot) 17,18 17,25 -0,4% -0,07 +7,9% Platin (Spot) 922,65 924,00 -0,1% -1,35 +2,1% Kupfer-Future 3,21 3,17 +1,2% +0,04 +27,0% ===
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October 20, 2017 01:20 ET (05:20 GMT)
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