FRANKFURT (Dow Jones)--Kurz vor der Hauptversammlung am 18. Mai der Deutschen Bank geht Aufsichtsratschef Paul Achleitner auf seine Kritiker zu und räumt Versäumnisse ein: "Ja, ich habe Fehler gemacht in diesen fünf Jahren", sagte Achleitner dem Handelsblatt "Einer davon war, dass ich gedacht habe, die Deutsche Bank sei in Deutschland deutlich fester verankert. Und ich habe die kommunikative Aufgabe unterschätzt. Am Anfang hatte ich noch gedacht, die Leute müssen doch einfach verstehen, was wir da machen und warum das richtig ist. Inzwischen weiß ich, dass man in dieser Rolle viel besser erklären muss, warum man was wann tut."
Vor einem Jahr war Achleitner schwer in die Kritik geraten, weil ihm die Investoren damals eine Mitschuld an der Misere der Bank gaben. Auf der kommenden Hauptversammlung stellt sich der 60jährige Österreicher zur Wiederwahl, und einflussreiche Großaktionäre stärken ihm mittlerweile den Rücken: "Angesichts der enormen Baustellen, die er geerbt hat, kann man zufrieden mit ihm sein", sagt etwa Hans-Christoph Hirt von der einflussreichen Aktionärsberatung Hermes EOS.
Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Union Investment lobt, dass Achleitner "frische Ideen und frische Leute" in den Aufsichtsrat gebracht hat. Nach Informationen des Handelsblatts kann sich der Chefkontrolleur der Deutschen Bank auch auf die Unterstützung der beiden wichtigsten Investoren verlassen: Sowohl HNA aus China als auch die Herrscherfamilie des Scheichtums Katar, die jeweils knapp zehn Prozent der Anteile halten, wollen ihn wiederwählen.
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May 12, 2017 00:46 ET (04:46 GMT)
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