BERLIN (Dow Jones)--Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, sieht die Abwahl der rot-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen als schlechtes Zeichen für die Belegschaft des Stahlherstellers Thyssenkrupp. Er verlangte, dass sich auch die neue Landesregierung in die Fusionsgespräche zwischen Tata Steel und Thyssenkrupp aktiv einbringen müsse.
"Ich habe die große Sorge, dass sich die neue Regierung hier nicht deutlich genug positioniert", sagte Hoffmann der Rheinischen Post. NRW benötige den Stahl, so der Gewerkschaftschef. Das dürfe man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
"Eine SPD-geführte Regierung hätte sich wohl deutlich stärker für den Erhalt dieser wichtigen Industrie-Arbeitsplätze eingesetzt", mutmaßte Hoffmann. Von einer Regierung aus CDU und FDP erwartet er hingegen ein geringeres Engagement. "Das ist eine schlechte Nachricht für die Thyssenkrupp-Beschäftigten."
Eine Hürde bei der Stahlfusion - die milliardenschweren Pensionslasten bei den Pensionsfonds von Tata Steel in Großbritannien - könnte möglicherweise bald ausgeräumt sein. Tata sprach bei der Vorlage von Ergebniszahlen am Vortag von einer kurz bevorstehenden Lösung der Probleme mit den Pensionsfonds. Sie sollen angeblich abgespalten werden.
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DJG/chg/smh
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May 17, 2017 04:02 ET (08:02 GMT)
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