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Dow Jones News
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MÄRKTE USA/Trumps Skandalserie schickt Aktien auf Talfahrt

NEW YORK (Dow Jones)--Der politische Sturm in Washington hat am Mittwoch auch die Wall Street erreicht. Am Vortag hatten Sorgen wegen des angeschlagenen US-Präsidenten Donald Trump die Börsen lediglich auf ihrem Weg von Rekord zu Rekord leicht gebremst, nun fielen die Kurse aber so stark zurück wie zuletzt an einem Tag vor zehn Monaten. Der als "Angstbarometer" bekannte Volatilitätsindex schoss phasenweise förmlich nach oben. "Was wir heute sehen, ist eine typische Flucht in Sicherheit, die von Angst getrieben wird", kommentierte Aktienmarktexperte Ian Winer von Wedbush Securities.

Nachdem die Indizes im Späthandel noch einen weiteren Schub nach unten erfuhren, ging der Dow-Jones-Index 1,8 Prozent niedriger aus dem turbulenten Tag mit 20.608 Punkten. Der S&P-500 büßte ebenfalls 1,8 Prozent ein. Am stärksten traf es die Nasdaq-Indizes, die am Vortag noch am besten abgeschnitten hatten. Der Nasdaq-Composite fiel um 2,6 Prozent, belastet besonders von Verlusten im Bankensektor, die ähnlich hoch ausfielen wie nach der Brexit-Entscheidung im Juni 2016. Aus technischer Sicht hat sich damit die Lage für den Dow eingetrübt, denn er liegt nun unter dem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt bei etwa 20.783.

Umgesetzt wurden 991 (Dienstag: 792) Millionen Aktien. Den 658 (1.335) Kursgewinnern standen an der NYSE 2.393 (1.626) -verlierer gegenüber, während 58 (138) Titel unverändert schlossen.

Von Panikverkäufen könne aber nicht die Rede sein, sagte Justin Wiggs, Aktienexperte bei Stifel Nicolaus. Er sprach lediglich von einer fehlenden Käuferseite, weil sich viele Akteure zunächst an die Seitenlinie zurückgezogen hätten und die Nachrichten aus Washington abwarteten.

Neben dem Vorwurf des Geheimnisverrats an Russland kommen immer neue Details der politischen Fehltritte Trumps ans Licht. Laut Medienberichten soll Trump den früheren FBI-Chef James Comey zur Einstellung der Ermittlungen in der Russland-Affäre aus dem Wahlkampf gedrängt haben, bevor er diesen entließ.

Hoffnungen auf Trumps Pläne bekommen kräftigen Dämpfer 
 

Politische Börsen haben kurze Beine, sagt ein Bonmot am Aktienmarkt zwar, ob das auch diesmal zutrifft, bleibt abzuwarten. Nun fordern nämlich sogar republikanische Parteifreunde Trumps zusätzliche Ermittlungen. Der Begriff "Amtsenthebung" macht in Washington immer vernehmbarer die Runde. Der republikanische Senator John McCain ist der Auffassung, dass Trumps Probleme das Ausmaß des Watergate-Skandals erreicht haben. Dieser kostete Richard Nixon 1974 das Präsidentenamt.

Händler sehen die politischen Mehrheiten für Trump und seine Steuerpolitik immer stärker schwinden. "Der 'Trump-Effekt' ist einer der Hauptgründe für das Erreichen der jüngsten Rekorde. Es ist nur allzu verständlich, dass der über die Regierung hereinbrechende Skandal einige Zweifel unter Investoren aufkommen lässt", sagte Analyst Connor Campbell von Spreadex. Die Krise dürfte Trump dabei behindern, seine Politik mit den großen Infrastrukturplänen und der großzügigen Steuersenkung umzusetzen. Diese Projekte stünden aber hinter den jüngsten Rekordständen.

"Es ist schwer zu sagen, wie das alles ausgehen wird, aber es ist wahrscheinlicher geworden, dass wir es mit einer Präsidentschaft zu tun haben, in der die Dinge nur sehr schwer vorangebracht werden können", fasste Portfoliomanager Kevin O'Nolan von Fidelity International die Stimmungslage zusammen.

Sichere Häfen Gold und Renten gesucht 
 

Die politische Krise setzte dem Dollar stark zu, auch weil mit ihr die eigentlich als ausgemacht geltende nächste US-Zinserhöhung im Juni nicht mehr ganz so sicher scheint. Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlickeit dafür auf 69 von zuletzt 74 Prozent und in der Vorwoche sogar 88 Prozent. Der bereits am Dienstag gefallene ICE-Dollarindex gab um weitere 0,6 Prozent nach. Der Euro kletterte auf 1,1151 Dollar nach Wechselkursen um 1,1064 am Vorabend. So hoch stand er zuletzt zur Wahl Trumps Anfang November. Gleichzeitig fiel der Dollar auf unter 111 Yen zurück, nachdem er am Dienstag noch bis zu 113,70 gekostet hatte.

Das von vielen Anlegern weiter als "Krisenwährung" in unsicheren Zeiten geschätzte Gold war gesucht. Die Feinunze verteuerte sich auch beflügelt von der Dollarschwäche um 1,8 Prozent auf 1.259 Dollar.

Die steigende Risikoscheu und die etwas gedämpfte Zinserhöhungsfantasie trieben die Akteure in den vermeintlich sicheren Anleihehafen. Dort schnellten die Notierungen noch oben, die Renditen sanken im Umkehrschluss: Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab um 11 Basispunkte auf 2,21 Prozent nach, den niedrigsten Stand seit einem Monat.

Bankenaktien klare Tagesverlierer 
 

Am Aktienmarkt waren Bankenaktien die größten Verlierer. Ihr Subindex fiel um über 3 Prozent zurück, gefolgt vom Index "Financials". Bankenaktien hatten nach dem überraschenden Wahlsieg Trumps zu den größten Gewinnern gehört, gestützt von Spekulationen auf Deregulierung und anziehende Zinsen, die das normale Bankengeschäft vereinfachen und lukrativer machen. Im Dow tauchten Goldman Sachs um 5,3 Prozent ab und JP Morgan um rund 4 Prozent.

Tagesfavoriten waren derweil als defensiv geltende, weil relativ konjunkturresistente, Branchen wie Haushaltsgüter und Nahrungsmittel.

Advanced Micro Devices (AMD) standen stark unter Druck und büßten über 12 Prozent ein. Am Dienstag waren sie im Vorfeld des Analystentages um rund 11 Prozent nach oben geschossen. Die Aussagen des Halbleiterherstellers zu den Wachstumszielen hätten die Erwartungen nicht erfüllt, hieß es. Loop Capital hat die Aktie darauf von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Die Kurse der Branchenkonkurrenten Intel und Nvidia gaben um gut 2 bzw 6,5 Prozent nach.

Abbvie verloren 2,2 Prozent und Coherus Biosciences zogen um 9,2 Prozent an, nachdem ein Patententscheid zum Schutz vor Biosimilar-Produkten im Sinne von Coherus und gegen den Pharmariesen Abbvie ausfiel.

Target reihte sich nicht in den Reigen zuletzt schwacher Geschäftszahlen aus dem US-Einzelhandel ein. Der zweitgrößte Discounter der USA wartete mit besser als erwartet ausgefallenen Erstquartalszahlen auf. Der Kurs legte gegen den schwachen Markt um gut 1 Prozent zu.

Für die Aktie von Urban Outfitters ging es dagegen mit schwachen Quartalsergebnissen um 4,1 Prozent nach unten. Der flächenbereinigte Umsatz des Modekonzerns verzeichnete im ersten Quartal einen deutlicher als befürchtet ausgefallenen Rückgang. Red Robin Gourmet Burgers schossen um über 23 Prozent empor. Der Rückgang des flächenbereinigten Umsatzes fiel im ersten Quartal geringer aus als von Analysten befürchtet.

Ölpreise steigen weiter 
 

Am Erdölmarkt stiegen die Preise weiter, weil sich der Abbau der Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche fortgesetzt hat - bereits zum sechsten Mal in Folge. Die Vorräte fielen um 1,75 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Auch die Benzinbestände nahmen ab. Zwar hatten Analysten stärkere Rückgänge gemeldet, allerdings hatten die Daten des privaten American Petroleum Institute (API) am Vorabend sogar einen leichten Zuwachs gezeigt.

US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 49,31 Dollar. Auch der schwache Dollar stütze die Ölpreise, heißt es im Handel.

=== 
Die an dieser Stelle üblicherweise aufgeführten Marktdaten müssen 
wegen technischer Probleme leider entfallen 
=== 

Mitarbeit: Sara Sjolin, Barbara Kollmeyer und Florian Faust

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

May 17, 2017 16:17 ET (20:17 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

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© 2017 Dow Jones News
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