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Öl weekly: OPEC-Kürzungen führen nicht nachhaltig zum Ziel

Die Verlängerung des OPEC und Nicht-OPEC-Abkommens ist eine fast ausgemachte Sache. In einer gemeinsamen Erklärung zeigten sich Saudi-Arabien und Russland einig darüber, die Produktionskürzungen über Juni hinaus um weitere neun Monate verlängern zu wollen. Jetzt muss diese Einigung noch von den anderen beteiligten Ländern akzeptiert werden und am 25. Mai formal bestätigt werden. Die Märkte fassten diese Nachricht positiv auf. Die bereits in der vergangenen Woche begonnene Erholung der Preise setzte sich fort. Brent handelt gegenwärtig bei rund 52,1 US-Dollar/Barrel.

Die OPEC-Staaten wollen mit der Verlängerung der Kürzungsbemühungen den Abbau der Lagerbestände fortsetzen. Das explizite Ziel ist es dabei, die OECD-Öllagerreserven auf den Fünfjahresdurchschnitt zu drücken. Dies dürfte kurzfristig unterstützend für die Preise wirken und diese temporär in Richtung 60 US-Dollar/Barrel ansteigen lassen, die langfristigen Terminpreise jedoch unverändert lassen. Wir glauben, dass der strukturelle Wandel der vergangenen drei Jahre der OPEC die Preissetzungsmacht entrissen hat und diese nun in den Händen des wesentlich flexibleren US-Schieferölsektors liegt und die Rolle der OPEC auf den Versuch der Kontrolle der Lagerbestände beschränkt ist.

Mit einer Verlängerung des Abkommens ohne Möglichkeit eines frühzeitigen Ausstiegs dürfte die OPEC im kommenden Jahr vor demselben Problem stehen, wie vor der Entscheidung die Fördermenge zu kürzen: massive Angebotsüberschüsse. In den kommenden beiden Jahren (2018-19) erwarten wir die Inbetriebnahme zahlreicher Projekte, deren Investitionsentscheidung vor dem Kollaps der Ölpreise im Jahr 2014 getroffen wurde. Da die Jahre zwischen 2010-13 Rekordjahre in den Investitionsausgaben darstellten, glauben wir, dass dieser Investitionszyklus enorme Volumina an Rohöl in den kommenden Jahren an den Markt bringen wird. Insbesondere stehen zahlreiche neue Projekte in Russland und Brasilien zur Fertigstellung und Inbetriebnahme in diesem und im kommenden Jahr an. Allein in diesen beiden Ländern werden in den kommenden 18 Monaten rund 1,2 Mio. Barrel/Tag zusätzlich gefördert.

Damit nicht genug. Der Rig Count in den USA hat sich seit dem Tief im Mai 2016 kräftig erholt. Wir zählen heute ca. 400 Bohrköpfe mehr als vor rund einem Jahr auf nunmehr 712. Bei einer durchschnittlichen Rig-Produktivität von 3-4 Tsd. Barrel/Tag bedeutet dies ein Produktionsdelta von 1,2 - 1,6 Mio. Barrel/Tag. Diese signifikante Erholung bei der Aktivität im Schieferölsektor wurde gefördert durch: (1) Kostendeflation, welche für fallende Breakeven-Preise sorgte; (2) Contango (Kurse am vorderen Ende der Terminkurve < Kurse am hinteren Ende), (3) reichlich Kredit (höchste Emissionstätigkeit des Energiesektors im High Yield-Bereich seit 2014 in Q-1 2017 bei durchschnittlich 7 % Rendite). Wir glauben daher, dass in 2018-19 ein erneuter Angebotsüberschuss an den Märkten zu beobachten sein wird, sollte sich die Ausweitungsdynamik im US-Schieferölsektor nicht verlangsamen. Wir erwarten, dass die Aktivität im Schieferölsektor bei gegenwärtigen Preisen ungebrochen weiter zulegen wird.

So sehr sich die OPEC bemüht, mit Förderkürzungen die Kräfteverhältnisse am Ölmarkt nach eigenen Vorstellungen geradezubiegen: es wird ihr auf Dauer nicht gelingen. In diesem Jahr dürfen sich Länder über relativ hohe Ölpreise freuen. Im kommenden Jahr droht jedoch erneut einen Einbruch der Preise. In der kommenden Woche dürften die Preise vor allem von der OPEC-Sitzung (25. Mai) profitieren. Auch die Präsidentschaftswahl im Iran (19.Mai) ist beachtenswert. Der Iran könnte mit der Wahl eines dem Westen zu radikalen Präsidenten Gefahr laufen, neue internationale Sanktionen zu riskieren. Derzeit führt allerdings der moderatere Kandidat Hassan Rohani in den Umfragen.


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