BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft auf eine Lösung im Streit über weitere Griechenland-Hilfen. Sie wünsche sich natürlich, dass es in der Eurogruppe am Donnerstag Ergebnisse gebe, sagte Merkel in Berlin. Diese Ergebnisse müssten helfen, dass Griechenlands Anstrengungen auch anerkannt würden und weitere Auszahlungen möglich seien. "Die Grundlagen dafür sind ja klar. Und ich denke, dass in der Eurogruppe sehr hart an der Vorbereitung gearbeitet wurde." Sie wolle aber den Ergebnissen nicht vorgreifen.
Die Euro-Finanzminister beraten in Luxemburg über die Freigabe weiterer Hilfskredite für Griechenland. An dem Treffen sollte auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, teilnehmen. Möglich ist, dass sich Geldgeber und Athen erneut nicht einigen und der griechische Premier Alexis Tsipras versucht, den Streit auf die Ebene der Staats- und Regierungschefs zu heben.
Streitpunkt sind die Beteiligung des IWF und klare Zusagen zu möglichen Schuldenerleichterungen. Der IWF beteiligt sich bisher nicht am dritten Rettungspaket, das bis zu 86 Milliarden Euro umfasst und bis zum Sommer 2018 läuft.
Bisher wollten die Euro-Länder - wie lange vereinbart - erst nach Abschluss des dritten Paketes mögliche Schuldenerleichterungen angehen. Als Kompromiss ist im Gespräch, dass der IWF dem Hilfsprogramm zustimmt, sich finanziell aber erst nach Auslaufen des aktuellen Pakets im Sommer 2018 beteiligt. Schäuble hatte auf eine finanzielle Beteiligung des IWF am dritten Paket gepocht und auf einen Beschluss des Bundestages verwiesen./sl/DP/jha
AXC0103 2017-06-15/14:14