BAD NEUENAHR-AHRWEILER (dpa-AFX) - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) dringt beim Treffen mit ihren Amtskollegen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf menschenwürdige Arbeit in den globalen Lieferketten. Die Verletzung grundlegender Arbeitnehmerrechte dürfe "nicht zum Vorteil im weltweiten Wettbewerb führen", sagte Nahles am Donnerstag dem Südwestrundfunk (SWR) vor Beginn der zweitägigen Zusammenkunft der G20-Arbeitsminister im rheinischen Bad Neuenahr-Ahrweiler.
In vielen produzierenden Ländern würden Forderungen nach Regelungen für bessere Arbeitsbedingungen wegen der eigenen Wachstumsphase als problematisch eingestuft. Daher erwarte sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler auch keine Einigung auf "gesetzliche Grundlagen", sagte Nahles im SWR2-"Tagesgespräch". Auch die Bundesregierung favorisiere zunächst freiwillige Maßnahmen. Es gebe bereits Fortschritte: "Es tun sich viele Unternehmen zusammen in Deutschland und kümmern sich auch um bessere Löhne in den Produktionsländern."
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich erst am Mittwoch in Berlin gegen Niedriglöhne bei der weltweiten Produktion auch für die westlichen Märkte ausgesprochen. Ausdrücklich warb sie für mehr Tarifverhandlungen entlang der Lieferketten./jaa/DP/tos
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