TEL AVIV (dpa-AFX) - In Israel ist Kritik an dem milliardenschweren Waffendeal zwischen den USA und Saudi-Arabien laut geworden. "Das ist eine Sache, die uns wirklich beunruhigen sollte", sagte Energieminister Juval Steinitz, wie seine Sprecherin am Montag bestätigte. "Saudi-Arabien ist ein feindliches Land." Es müsse gewährleistet sein, dass Israel seinen militärischen Vorsprung beibehalte.
US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag mit Saudi-Arabien ein gigantisches Waffengeschäft in Höhe von rund 110 Milliarden Dollar (knapp 100 Milliarden Euro) abgeschlossen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren schlossen die USA mit Saudi-Arabien Geschäfte im Wert von mehr als 350 Milliarden Dollar ab.
Trump befindet sich aktuell auf seiner ersten Auslandsreise und sollte am Montag zu Gesprächen in Israel eintreffen. Er will sich für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern einsetzen.
Die israelische Zeitung "Jediot Achronot" schrieb, dass Saudi-Arabien unter anderem größere Kriegsschiffe als die Israelis erhalten solle. Außerdem würden die Möglichkeiten der Saudis ausgebaut, Langstreckenraketen abzufangen, die Israel besitzen soll.
Die Zeitung "Maariv" schrieb, dass Israel sich mit öffentlicher Kritik an dem Geschäft zurückhalte, weil Saudi-Arabien und Israel gemeinsam gegen den Feind Iran vorgehen wollten. Außerdem wolle Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Trump nicht mit Kritik verärgern./jak/DP/stb
AXC0076 2017-05-22/10:35