Die Rally im Euro gegenüber dem US-Dollar ist vor allem technisch getrieben. Diejenigen, die schon seit längerem auf fallende Kurse der Gemeinschaftswährung - auch auf die Parität zum Greenback - spekuliert haben, werden nun aus dem Markt gedrängt. Der Deutsche Aktienindex aber leidet nun zunehmend unter dem stärkeren Euro. Zum Wochenstart nahm der Index noch Anlauf, in höhere Regionen vorzustoßen. Als aber der Euro die Marke von 1,12 US-Dollar übersprang, half auch eine stärkere Wall Street am Nachmittag nicht viel.
Noch vor zwei Wochen wurde der stärkere Euro vom DAX willkommen geheißen. Signalisierte er doch, dass ein Auseinanderbrechen der Eurozone mit den Frankreich-Wahlen weniger wahrscheinlich geworden ist. Mittlerweile besitzt die Euro-Stärke aber vor allem die Signalwirkung, dass eine baldige Herausnahme der im Markt befindlichen Liquidität durch die Europäische Zentralbank möglich ist. Zwar hat die EZB ihre Ziele noch längst nicht erreicht, könnte aber dennoch bald Hinweise auf eine Normalisierung der Geldpolitik geben. Bei beiden Positionen handelt es sich um extreme Einschätzungen. Die Realität liegt wie immer irgendwo dazwischen.
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