KASSEL (dpa-AFX) - Der Solartechnikkonzern SMA
"Gerade bei komplexen Projektgeschäften oder langfristigen Serviceverträgen ist die finanzielle Stabilität von großer Bedeutung", betonte der Manager. SMA Solar sehe eine auf Eigenkapital basierte Finanzierung als die langfristig beste Lösung an. Das Unternehmen verfügte Ende März über eine Nettoliquidität von 413 Millionen Euro.
Der TecDax-Konzern
"Die Digitalisierung der Energiewirtschaft verlangt eine Anpassung der Geschäftsmodelle", zeigte sich Urbon sicher. Es werde in den kommenden Jahren darauf ankommen, Photovoltaik digital mit den Sektoren Heizung, Klima und Lüftung sowie Speicher zu verbinden.
SMA Solar hat sich dabei mit seiner Strategie 2020 zum Ziel gesetzt, den Umsatzanteil im Lösungsgeschäft auf 40 Prozent zu erhöhen. Das klassische Geschäft mit Wechselrichtern bleibe trotzdem eines wesentliche Säule des Unternehmens. "Der Wechselrichter ist und bleibt das Herz und Hirn einer jeden Solarstromanlage", sagte Urbon.
Allerdings sieht sich SMA Solar hier seit Jahren erheblichem Preisdruck ausgesetzt. Das Unternehmen könne sich von der allgemeinen Preisentwicklung nicht abkoppeln, räumte der Vorstandschef ein. So seien die durchschnittlichen Verkaufspreise von SMA im vergangenen Jahr um 20 Prozent gesunken. "Auch für dieses Jahr rechnen wir mit einem hohen Preisdruck in allen Märkten und Segmenten", sagte Urbon. Dieser geht vor allem von chinesischen Anbietern aus. Sie dringen vermehrt in ausländische Märkte vor, nachdem die chinesische Regierung entschieden hat, das Ausbautempo von Photovoltaikanlagen im eigenen Land zu drosseln.
Neue Produkte und Dienstleistungen können den erwarteten Preisrückgang derzeit noch nicht kompensieren. Deswegen rechnet SMA Solar im laufenden Geschäftsjahr mit einem Rückgang des operativen Gewinns (Ebitda) auf 70 bis 90 Millionen Euro. Die Expansion in Speichertechnologie, Dienstleistungen und die Betriebsführung von Großkraftwerken werde sich mittelfristig positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken, sagte Urbon.
An der Dividendenpolitik hält der Manager fest. Das Unternehmen will 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns an die Aktionäre ausschütten. Mit 0,26 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2016 liegt SMA den Angaben zufolge etwa in der Mitte dieses Korridors./nas/stw/stb
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AXC0104 2017-05-23/11:10