Von Shen Hong
SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Ratingagentur Moody's sieht die Kreditwürdigkeit Chinas angesichts eines schwächeren Wirtschaftswachstums und einer steigenden Verschuldung kritischer. Die Kreditwächter senkten die Bonitätsnote um eine Stufe auf A1 von Aa3. Damit befindet sich das Rating vier Stufen unter der Spitzennote. Der Ausblick für das Rating ist nun stabil nach bisher negativ. Moody's hatte den Ausblick im März 2016 auf negativ gesenkt.
Zur Begründung für die Abstufung verwiesen die Kreditanalysten darauf, dass die Finanzkraft des Landes in den kommenden Jahren etwas nachlassen dürfte. "Auch wenn die Reformfortschritte mit der Zeit die Wirtschaft wahrscheinlich verändern werden, dürften sie einen weiteren deutlichen Anstieg der Verschuldung nicht verhindern", so Moody's.
Es ist die erste Abstufung von Moody's für China seit dem Jahr 1989. China hat nun die gleiche Bonitätsnote wie etwa Japan, Israel oder Saudi Arabien. Die Ratingagentur Fitch hatte ihre Einstufung für China 2013 auf A+ gesenkt, was dem neuen Rating von Moody's entspricht. Standard & Poor's bewertet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit AA-, was eine Stufe höher liegt.
An der Börse sorgte die Abstufung für Abgaben. Zu Beginn des Handels in Schanghai ging es zunächst um 1 Prozent abwärts, im Verlauf hat sich das Minus aber auf nur noch 0,4 Prozent reduziert. Laut Hao Hong, Analyst bei Bocom International in Hongkong, spricht Moody's nur bereits bekannte Dinge an, so dass die Abstufung für China-Experten nicht überraschend komme. Deswegen halte sich die Reaktion an der Börse auch in Grenzen.
(Mitarbeit: Liyan Qi, Saumya Vaishampayan und Mark Magnier)
DJG/DJN/kla/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 24, 2017 01:20 ET (05:20 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.