NEW YORK (Dow Jones)--Mit wenig veränderten Indizes starten die US-Börsen in die Woche nach dem verlängerten Thanksgiving/Black Friday-Wochenende. Unter den Börsianern an der Wall Street dominiert dennoch leichter Optimismus. "Es sieht nach einem guten Start aus (in die Weihnachtseinkaufssaison)", sagt JJ Kinahan von TD Ameritrade und spielt damit auf die Rekordumsätze am sogenannten Black Friday an. Hoffnungen auf ein solides Abschlussquartal und besser als erwartet ausgefallene Unternehmensergebnisse hätten zuletzt einige Investoren zurückgelockt in gebeutelte Aktien aus dem Einzelhandelssektor, wovon auch der breitere Markt profitiert habe, ergänzt er.
Allerdings befinden sich die wichtigsten US-Indizes praktisch auf ihren Rekordhochs, wo die Luft erfahrungsgemäß dünn wird und Anleger mit Gewinnmitnahmen schnell bei der Hand sind, sollten sie Störfaktoren ausmachen.
Der Dow-Jones-Index liegt wenige Minuten nach dem Start bei 23.554 Punkten, knapp unter seinem Schlussstand der verkürzten Sitzung vom Freitag. Auch die anderen Indizes bewegen sich kaum.
Leichter Gegenwind kommt aus Europa, wo die Kurse nach zwischenzeitlichen Gewinnen inzwischen etwas nachgeben. Schon in Asien ging es an den meisten Börsen moderat bergab.
Der schwächelnde Dollar ist dagegen eher günstig für US-Aktien. Der Euro kostet 1,1952 Dollar, nochmals etwas mehr als am Freitag, als er bereits zugelegt hatte. Zum Yen gibt der Dollar noch stärker nach. Beobachter sehen hinter der Dollar-Schwäche die Nachwirkungen des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank. In diesem war von zunehmenden Zweifeln der Notenbanker an der bislang erwarteten Inflationsentwicklung die Rede, was Spekulationen nährt, dass der Zinsanstieg in den USA längerfristig an Tempo verlieren dürfte. Außerdem machen die fortgesetzten Beratungen über die US-Steuerreform die Akteure am Devisenmarkt vorsichtig.
Von Konjunkturseite sind wenig Impulse zu erwarten. Auf dem Programm steht lediglich die Veröffentlichung der Neubauverkäufe im Oktober. Impulse könnten aber von politischer Seite kommen, wenn nach dem langen Wochenende die Beratungen über die Steuerreform wieder aufgenommen werden. Möglicherweise werde der Senat schon am Dienstag über die Vorschläge abstimmen, womit eventuell noch vor dem Jahresende ein Entwurf von beiden Häusern verabschiedet werden könnte.
Black Friday mit Rekordumsatz
Mit der an Thanksgiving am vergangenen Donnerstag eingeläuteten Weinachstseinkaufssaison stehen Aktien aus dem Einzelhandelssektor besonders im Blick. Die Online-Umsätze am wichtigen US-Verkaufstag Black Friday fielen 16,9 Prozent höher aus als im Vorjahr. Zahlen des Datenermittlers Adobe zufolge erreichten sie mit 5,03 Milliarden Dollar einen neuen Rekordwert. Nun warten die Akteure gespannt, wie sich das Geschäft am sogenannten Cyber-Monday entwickelt, an dem die Unternehmen die Kunden mit vermeintlich hohen Rabatten im Online-Handeln zu ködern versuchen. Adobe sagt auch hierfür neue Rekorde voraus.
Amazon.com legen im Frühhandel um 2,2 Prozent zu, Alibaba geben um 0,8 Prozent nach und Wal-Markt steigen um 0,5 Prozent. Der Kurs der Kaufhauskette Macy's zieht um 0,9 Prozent an, obwohl Macy's an Black Friday Probleme mit seinem Kreditkartensystem hatte.
Gegenwind aus Asien gibt es für die Technologieaktien. In Seoul standen Samsung Electronics stark unter Druck und verloren rund 5 Prozent, nachdem die Analysten von Morgan Stanley ihre Kaufempfehlung für die Aktie zurückgezogen haben mit der Begründung, dass das Speicherchipgeschäft in einen Abschwung überzugehen drohe. Die Analysten sehen die Spitze in der gesamten Chipbranche als erreicht an. Apple geben um 0,8 Prozent nach und Intel um 0,7 Prozent.
Auf Unternehmensseite sorgt die Übernahme des Verlags Time durch Meredith, den Herausgeber von Better Homes & Gardens und Allrecipes, für Kursbewegung. Meredith bietet 1,85 Milliarden Dollar oder 18,50 Dollar je Time-Aktie. Der Time-Kurs zieht um gut 9 Prozent an auf 18,45 Dollar. Meredith gewinnen 10,6 Prozent.
Monsanto liegen 0,2 Prozent im Plus. Wie kurz nach Beginn des US-Handels bekannt wurde, ist das umstrittene Umkrautvernichtungsmittel Glyphosat von der EU-Kommission für fünf weitere Jahre zugelassen worden.
Goldpreis profitiert von Dollarschwäche
Während die Ölpreise unter Schwankungen insgesamt seitwärts tendieren auf dem zuletzt erhöhten Niveau, zieht der Goldpreis an. Die Feinunze verteuert sich um 0,8 Prozent auf 1.297 Dollar. Als Treiber machen Händler vor allem den Dollar aus, weil ein schwächerer Dollar das Edelmetall für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger macht. Am Ölmarkt sind die Blicke auf das Opec-Treffen in Wien Ende des Monats gerichtet. Dabei soll eine zeitliche Ausweitung der im März 2018 endenden Förderbegrenzung beraten werden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.575,41 0,07 17,42 19,29 S&P-500 2.604,91 0,10 2,49 16,35 Nasdaq-Comp. 6.888,74 -0,01 -0,42 27,97 Nasdaq-100 6.408,49 -0,01 -0,80 31,76 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,74 0,4 1,74 54,2 5 Jahre 2,07 0,3 2,07 14,4 7 Jahre 2,23 -0,7 2,23 -2,1 10 Jahre 2,34 -0,7 2,34 -10,9 30 Jahre 2,76 0,1 2,76 -30,3 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:09 Uhr Fr, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1943 +0,20% 1,1919 1,1939 +13,6% EUR/JPY 132,62 -0,14% 132,80 133,20 +7,9% EUR/CHF 1,1707 +0,16% 1,1689 1,1690 +9,3% EUR/GBP 0,8935 -0,20% 0,8952 1,1180 +4,8% USD/JPY 111,05 -0,33% 111,42 111,56 -5,0% GBP/USD 1,3366 +0,40% 1,3313 1,3348 +8,3% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,19 58,95 -1,3% -0,76 +2,1% Brent/ICE 63,77 63,86 -0,1% -0,09 +8,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.295,25 1.287,80 +0,6% +7,45 +12,5% Silber (Spot) 17,06 17,01 +0,3% +0,05 +7,1% Platin (Spot) 945,85 942,50 +0,4% +3,35 +4,7% Kupfer-Future 3,14 3,17 -1,0% -0,03 +24,2% ===
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November 27, 2017 09:49 ET (14:49 GMT)
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