Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Juncker glaubt nicht an zügigen Beginn der Brexit-Verhandlungen
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker glaubt nach dem Wahlergebnis in Großbritannien nicht an einen fristgerechten Beginn der Verhandlungen über den EU-Austritt des Landes. "Der Staub in Großbritannien muss sich jetzt legen", sagte Juncker der Süddeutschen Zeitung. "Wir sind seit Monaten bereit, zu verhandeln. Wir können morgen früh anfangen. Jetzt sind die Briten am Zug", fügte er hinzu.
Tusk warnt nach britischen Wahlen vor Scheitern von Brexit-Verhandlungen
EU-Ratspräsident Donald Tusk hat nach den britischen Unterhauswahlen vor einem Scheitern der Brexit-Verhandlungen gewarnt. Es sei nun unklar, wann die Austrittsgespräche mit London beginnen könnten, schrieb Tusk am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. Klar sei aber, "wann sie enden müssen". Es müsse verhindert werden, dass kein Austrittsabkommen zwischen beiden Seiten zustande komme, weil die Verhandlungen gar nicht erst geführt würden.
EU-Unterhändler: Beginn von Brexit-Verhandlungen hängt von London ab
Der Start der Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien hängt für den EU-Unterhändler Michel Barnier nach den vorgezogenen Unterhauswahlen von der innenpolitischen Entwicklung ab. Die Austrittsgespräche "sollten beginnen, wenn das Vereinigte Königreich bereit ist", schrieb Barnier am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Zeitplan und die Positionen der EU seien klar. Barnier bot London Gespräche darüber an, "zu einer Vereinbarung zu kommen".
Außenminister Gabriel sieht harten Brexit abgewählt
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) bewertet den Wahlausgang in Großbritannien als Zeichen gegen einen harten Ausstieg des Landes aus der Europäischen Union. "Ich finde, die Botschaft der Wahl ist: Macht faire Gespräche mit der Europäischen Union und überlegt noch mal, ob es eigentlich gut für Großbritannien ist, in dieser Art und Weise aus der Europäischen Union auszuscheiden", sagte der SPD-Politiker in Wolfenbüttel.
Ukip-Chef Nuttall tritt zurück
Nach dem Wahldebakel für die rechtspopulistische Ukip in Großbritannien ist Parteichef Paul Nuttall zurückgetreten. "Eine neue Ära muss beginnen mit einem neuen Vorsitzenden", sagte Nuttall am Freitag. Bei der Parlamentswahl vom Donnerstag hatte die United Kingdom Independence Party (Ukip) ihren einzigen Sitz im Parlament verloren. Ihre Verluste lagen bei mehr als 10 Prozentpunkten.
BGA: Wahlbeben in Großbritannien lähmt Regierung für Monate
Das Wahlbeben in Großbritannien wird aus Sicht des deutschen Exporteursverband BGA zu einer über Monate gelähmten Regierung in London führen. "Wie es mit den unmittelbar bevorstehenden Austrittsverhandlungen Großbritanniens aus der EU nun weitergeht, steht damit auch ein Jahr nach dem Brexit-Referendum in den Sternen", sorgte sich BGA-Präsident Anton F. Börner. Premierministerin Theresa May habe mit ihren vorgezogenen Neuwahlen das genaue Gegenteil ihrer Intention erreicht.
DIHK: Wahl in Großbritannien könnte Chance für deutsche Wirtschaft sein
Das Wahldebakel in Großbritannien für die britische Premierministerin Theresa May könnte nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) eine Chance für die deutsche Wirtschaft sein. "Vielleicht hätte es für die deutsche Wirtschaft auch schlimmer kommen können. Mit dem harten Brexit hat sie (May) nicht gewonnen", sagte DIHK-Chef Martin Wansleben in einem Interview mit dem Sender N-TV.
Nowotny: EZB diskutiert schon ab Juli über Ankaufprogramm
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage seines österreichischen Mitglieds Ewald Nowotny bereits im Juli über die Zukunft des Anleihekaufprogramms beraten. Nowotny sagte bei der Vorstellung der gesamtwirtschaftlichen Prognose für Österreich in Wien, darüber werde bei den Ratssitzungen im Juli und September zu sprechen sein. Die Finanzmärkte erwarteten, dass es zu einer schrittweisen Verringerung der Ankäufe komme.
Katalonien kündigt Unabhängigkeitsreferendum für 1. Oktober an
Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont hat für den 1. Oktober ein Referendum über die Unabhängigkeit der Region von Spanien angekündigt. Bei einer Rede in Barcelona gab Puigdemont am Freitag die Frage des Volksentscheids an: "Möchten Sie, dass Katalonien eine unabhängiger Staat im Form einer Republik sein soll?" Die spanische Zentralregierung unter dem konservativen Ministerpräsident Mariano Rajoy hat wiederholt erklärt, sie werde ein solches Referendum nicht zulassen.
Deutsche Botschaft war das Ziel von Anschlag in Kabul - Magazin
Der verheerenden Anschlag in Kabul am 31. Mai mit mehr als 150 Toten richtete sich nach einem Bericht des Magazins Focus gezielt gegen die Deutsche Botschaft. Der Fahrer des mit Sprengstoff beladenen Tanklasters habe an der Zufahrt zur Botschaft in der afghanischen Hauptstadt gestoppt und Einlass begehrt, hieß es unter Berufung auf Erkenntnisse deutscher Sicherheitsbehörden. Ein aufmerksamer Wachmann habe die Zufahrt jedoch verwehrt.
Gabriel sieht in Katar-Krise Stunde der Diplomatie gekommen
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die arabische Welt in der Katar-Krise zur De-Eskalation aufgerufen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass jetzt die Stunde der Diplomatie ist, dass miteinander gesprochen werden muss", sagte Gabriel nach einem Gespräch mit seinem katarischen Amtskollegen Scheich Mohammed al-Thani in Wolfenbüttel.
Deutsche Arbeitskosten steigen im ersten Quartal langsamer
Der Anstieg der deutschen Arbeitskosten hat sich im ersten Quartal 2017 verlangsamt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhten sie sich je geleisteter Arbeitsstunde gegenüber dem Vorquartal um 0,5 (Vorquartal: 1,5) Prozent und lagen damit um 2,5 (2,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals.
Frankreichs Industrie drosselt Produktion überraschend
Die französische Industrie hat im April wider Erwarten ihre Produktion gedrosselt. Wie die Statistikbehörde berichtete, sank der Ausstoß um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Vor allem die Autoproduktion verzeichnete Einbußen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet.
GB/Industrieproduktion Apr +0,2% gg Vm; -0,8% gg Vj
GB/Industrieproduktion Apr PROG: +1,0% gg Vm, +0,1% gg Vj
GB/Handelsbilanz Apr Defizit 10,4 Mrd GBP
GB/Handelsbilanz März revidiert Defizit 12,0 Mrd GBP nach vorläufig Defizit 13,4 Mrd GBP
GB/Handelsbilanz Apr PROGNOSE: Defizit 12,0 Mrd GBP
DJG/DJN/AFP/apo
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June 09, 2017 07:30 ET (11:30 GMT)
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