Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Preisdruck in Deutschland gibt im Mai spürbar nach
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Mai deutlich nachgelassen. In Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Brandenburg sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie die Statistischen Landesämter berichteten. In Hessen stagnierten die Preise, in Nordrhein-Westfalen sanken sie um 0,2 Prozent. Zugleich ging in allen Ländern die Jahresteuerung spürbar zurück, auf Raten von 1,4 bis 1,7 Prozent, nachdem sie im Vormonat bei nahe 2 Prozent gelegen hatten.
Wirtschaftsstimmung im Euroraum leicht eingetrübt
Nach dem starken Anstieg im April hat die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Mai leicht nachgegeben. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 109,2 Punkte von 109,7 im Vormonat. Volkswirte hatten dagegen mit einem Indexanstieg auf 110,0 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator ging auf 109,7 Punkte von 110,7 zurück.
BA: Arbeitskräftenachfrage in Deutschland auf hohem Niveau
Die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Mai auf hohem Niveau geblieben. Der von ihr erhobene BA-X-Stellenindex blieb auf dem Vormonatsniveau von 231 Punkten. Laut BA zeigen die Daten, dass der Bedarf an neuen Mitarbeitern in nahezu allen Branchen kräftig ist. "In knapp vier Fünfteln der Wirtschaftsabteilungen ist die Kräftenachfrage höher als vor einem Jahr", teilte die BA mit.
Deutsche zahlen Kredite zu 98 Prozent "reibungslos" zurück
Die allermeisten deutschen Verbraucher haben ihre Finanzen im Griff: Knapp 98 Prozent der Kredite wurden im vergangenen Jahr "reibungslos" zurückgezahlt, wie die Auskunftei Schufa am Dienstag mitteilte. Sie versorgt Banken, Händler und andere Unternehmen mit Informationen zur Kreditwürdigkeit von Verbrauchern. Mit 97,8 Prozent lag die Kreditrückzahlungsquote 2016 laut Schufa auf dem höchsten Niveau seit zehn Jahren. Die Werte lagen demnach permanent hoch zwischen 97,5 und 97,8 Prozent.
Commerzbank: Niedrige Inflation und Produktivität bremsen Löhne
Der Lohnanstieg in Deutschland wird nach Einschätzung der Commerzbank von verschiedenen Faktoren gebremst. Neben der Globalisierung seien das die niedrige Inflation und das schwache Produktivitätswachstum, schreibt Commerzbank-Chefvolkswirt in einem Kommentar. Am Morgen hatte das Statistische Bundesamt einen leicht beschleunigten Anstieg der Tariflöhne gemeldet. Laut Destatis erhöhten sich die Tariflöhne mit einer Jahresrate von 2,8 Prozent.
Beste Verbraucherstimmung in Frankreich seit fast zehn Jahren
Nach der Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Staatspräsidenten ist die Stimmung der Verbraucher auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren geklettert. Wie die Statistikbehörde meldete, legte der entsprechende Index im Mai um 2 Punkte auf 102 Zähler zu. Das ist der beste Wert seit August 2007. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 101 Punkte erwartet.
Neues Rekordtief bei Wochentender der EZB
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) ist beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft weiterhin extrem niedrig. Wie die EZB mitteilte, wurden 12,1 nach 15,9 Milliarden Euro in der Vorwoche zum Festzinssatz von null Prozent zugeteilt. Die Gebote von 40 (Vorwoche: 41) Instituten wurden voll bedient. Damit wurde ein neues Rekordtief markiert.
Kläger wollen Beteiligung der Bundesbank an Anleihekäufen stoppen
Der Berliner Finanzwissenschaftler Markus C. Kerber hat beim Bundesverfassungsgericht (BVerfG) einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Beteiligung der Deutschen Bundesbank am Anleiheankaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) eingereicht. Ziel ist aber, das gesamte Ankaufprogramm zu Fall zu bringen. "Wir wollen einfach, dass die EZB das Programm nicht mehr umsetzt", sagte Kerber dem Wall Street Journal und fügte hinzu: "Die Risiken sind für die Bundesbank nicht mehr tragbar." Das Gericht bestätigte den Eingang des Antrags.
Griechen hoffen auf Kauf ihrer Anleihen durch die EZB
Die Griechen dringen darauf, ins Anleiheaufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgenommen zu werden. Für diesen Fall müssten jedoch die Regeln der Notenbank über eine solche Stützung gelockert werden. Der griechische Finanzminister Euclid Tsakalotos erhofft sich von dem Schritt eine leichtere Rückkehr seines Landes an die internationalen Kapitalmärkte, so dass Athen nicht mehr von den Rettungskrediten der Gläubigerstaaten abhängig wäre.
Deutschland und Indien vertiefen Beziehungen mit zahlreichen Abkommen
Deutschland und Indien wollen noch näher zusammenrücken. Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des indischen Premierministers Narendra Modi wurden bei den gemeinsamen Regierungskonsultationen in Berlin mehrere Absichtserklärungen und Verträge unterzeichnet. "Indien ist eine Demokratie und Indien setzt darauf, dass die Welt vernetzt ist und dabei vernünftig gestaltet wird. Deutschland möchte hier ein fairer Partner sein", sagte Merkel nach der Unterzeichnung.
Merkel würdigt herausragende Bedeutung der Beziehungen zu den USA
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach ihrem Paukenschlag vom Wochenende noch einmal die herausragende Wichtigkeit des Verhältnisses zwischen Deutschland und den USA unterstrichen. "Die transatlantische Beziehung ist von überragender Bedeutung", sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem indischen Amtskollegen Narendra Modi in Berlin. Das sei in der Vergangenheit so gewesen und werde auch in Zukunft so bleiben.
Merkel gibt Türkei letzte Frist und stellt sich gegen SPD
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Türkei im Streit um den Besuch der Bundeswehrsoldaten auf dem türkischen Militärflughafen Incirlik eine letzte Frist eingeräumt. Sie stellt sich damit gegen den Koalitionspartner SPD, der am Nachmittag beschließen will, die Soldaten abzuziehen. Zunächst sollten noch einmal die beiden Außenminister versuchen, eine Lösung zu finden, sagte hingegen Merkel in Berlin.
Goldman kommt wegen Venezuela-Geschäft unter Feuer
Die US-Investmentbank Goldman Sachs gerät wegen ihres Kauf von venezolanischen Anleihen unter Druck. Das Geldhaus erwarb die Papiere von der angeschlagenen Zentralbank des Landes. Die Opposition kritisiert die Transaktion heftig als Rettungsring für die schwer in Bedrängnis geratene Regierung von Präsident Nicolas Maduro. Goldman kaufte Anleihen im Nennwert von 2,8 Milliarden US-Dollar, wie das Wall Street Journal berichtet hatte.
Schweriner Regierungschef tritt wegen Krebserkrankung zurück
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat wegen einer Krebserkrankung sein Amt niedergelegt. "Bei mir ist vor einigen Tagen völlig überraschend eine Lymphdrüsen-Krebserkrankung festgestellt worden, die umgehend eine massive Therapie erfordert", erklärte der SPD-Politiker. Er könne deshalb seine Aufgaben als Regierungschef nicht mehr ausfüllen.
Frankreich/BIP 1Q (2. Veröff.) +0,4% gg Vq, vorläufig: +0,3% gg Vq
Spanien/HVPI Mai +2,0% gg Vj nach +2,6% im Apr
Belgien Mai Verbraucherpreise +1,86% (Apr: +2,28%) gg Vorjahr
Schweden 1Q BIP +2,2% gg Vorjahr
Schweden 1Q BIP +0,4% gg Vorquartal
Schweden Apr Einzelhandelsumsatz +1,3% gg Vormonat
Schweden Apr Einzelhandelsumsatz +4,5% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 30, 2017 07:30 ET (11:30 GMT)
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