Von Hans Bentzien
FRANKFURT/WIESBADEN (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Mai deutlicher als erwartet abgenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Preise nur noch mit einer Jahresrate von 1,4 (Vormonat: 2,0) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 1,6 Prozent Inflation prognostiziert. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise um 0,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat stagniert hatten. Auch für Mai hatten Volkswirte auf Monatssicht unveränderte Verbraucherpreise erwartet.
Die Daten dürften Erwartungen stützen, dass der Inflationsdruck im gesamten Euroraum ebenfalls etwas stärker als bisher prognostiziert abgenommen hat. Nicht nur die deutsche, auch die spanische HVPI-Rate ist um 0,6 Punkte gefallen - auf 2,0 (2,6) Prozent.
Volkswirte erwarten gemäß der Ende vergangener Woche erstellten Umfrage einen Rückgang der Jahresinflationsrate des Euroraums um nur 0,4 Punkte - auf 1,5 (1,9) Prozent. Für die Kernteuerung wird ein Rückgang auf 1,0 (1,2) Prozent prognostiziert. Eurostat wird die Daten am Mittwoch (11.00 Uhr) veröffentlichen.
Der nationale Verbraucherpreisindex Deutschlands stieg mit einer Jahresrate von 1,5 (2,0) Prozent und sank auf Monatssicht um 0,2 (0,0) Prozent. Volkswirte hatten eine Jahresteuerung von 1,6 Prozent und einen monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent prognostiziert.
Die Inflationsrate der Güterpreise verringerte sich im Mai auf 1,8 (2,2) Prozent und die der Energiepreise auf 2,0 (5,1) Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich mit einer Jahresrate von 2,4 (1,8) Prozent, Dienstleistungen um 1,2 (1,7) Prozent und Wohnungsmieten um 1,8 (1,7) Prozent.
Endgültige Daten wird Destatis am 14. Juni veröffentlichen.
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May 30, 2017 08:00 ET (12:00 GMT)
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