STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Draghi bestätigt Kurs: DAX kaum verändert - Deutsche Inflation deutlich gesunken
Aussagen des früheren italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi, demzufolge Neuwahlen in dem hoch verschuldeten Land Südeuropas noch in diesem Herbst möglich seien, haben an den Finanzmärkten für Unsicherheit gesorgt. Nach Ansicht von Experten werde die Situation in Italien die Risikostimmung in den kommenden Monaten vor allem in Bezug auf den Euro beeinflussen.
Darüber hinaus wurde den Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi am gestrigen Nachmittag entnommen, dass die geldpolitische Unterstützung im gegenwärtig außergewöhnlichen Umfang auch weiterhin notwendig sei. Der EZB-Rat kommt am 8. Juni in Tallin zu seiner nächsten Sitzung zusammen.
Am frühen Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,1150 US-Dollar rund 50 US-Cent schwächer als gestern Mittag.
Der DAX startete ebenfalls mit Abschlägen in den Handelstag. So lag das deutsche Börsenbarometer am Morgen im Tief bei 12.567 Punkten. Im weiteren Verlauf drehte der Kurs aber leicht nach oben und lag am frühen Nachmittag bei 12.617 Punkten nur noch mit 0,1 Prozent im Minus.
Energiepreise steigen langsamer: Inflationsrate geht zurück
Die deutsche Inflationsrate ist im Mai auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr gefallen. Langsamer steigende Energiepreise drückten sie auf 1,5 Prozent. Im April hatte die Teuerungsrate noch bei 2,0 Prozent gelegen. Ökonomen hatten diesmal im Schnitt mit 1,6 Prozent gerechnet.
Hauptgrund für die nachlassende Inflation ist die Entwicklung der Energiepreise. Sie waren im Mai um zwei Prozent teurer als vor einem Jahr. In den beiden Vormonaten gab es hier jeweils noch ein Plus von 5,1 Prozent.
Geschäftsklima in der Euro-Zone trübt sich etwas ein
Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich im Mai überraschenderweise leicht eingetrübt, bleibt insgesamt aber auf einem hohen Niveau. Das entsprechende Barometer sank um 0,5 auf 109,2 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem geringen Anstieg gerechnet., nachdem es im April fast zu einem Zehn-Jahres-Hoch gereicht hätte.
Der Geschäftsklimaindex fiel im Mai auf 0,9 von zuvor 1,1 Zählern.
Gerüchte um Großauftrag für Linde
Linde soll für seine Anlagenbausparte einen Auftrag aus der russischen Teilrepublik Tatarstan erhalten haben. Das Geschäft werde am Freitag, beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg, besiegelt. Insidern zufolge habe es ein Volumen von einer Milliarde Euro. Die Linde-Aktien zeigen sich unterdessen bei 171,15 Euro leicht im Minus.
Ryanair fliegt Rekordgewinn ein
Trotz des Brexit-Votums und der Terroranschläge in Europa hat die Billigfluggesellschaft Ryanair im vergangenen Geschäftsjahr ein deutliches Gewinnwachstum erzielt.
Das Nettoergebnis kletterte um sechs Prozent auf 1,32 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um zwei Prozent auf 6,65 Milliarden Euro zu. Dabei hat die Airline 120 Millionen Passagiere befördert.
Nun startete das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 600 Millionen Euro, welches bis Ende Oktober abgeschlossen werden soll. Ein voriges Programm über eine Milliarde Euro war erst im Februar zu Ende gegangen.
Die Aktien haben innerhalb der vergangenen zwei Jahre rund 60 Prozent an Wert gewonnen. Heute notieren sie bei 18,25 Euro mit zwei Prozent im Plus.
Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index pendelte am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. In dieser Phase war also kein klarer Mehrheitstrend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX ablesbar.
Trends im Handel
An der Euwax wurden heute vermehrt Knock-out-Calls auf Alibaba gekauft. Händlern zufolge soll die Empfehlung eines Börsenbriefes dahinter stecken.
Außerdem waren Knock-out-Calls und Call-Optionsscheine auf Daimler gesucht.
Knock-out-Puts auf die Commerzbank waren überwiegend auf der Verkaufsseite zu finden. Dafür kauften Anleger Call-Optionsscheine auf das Geldhaus.
Zudem wird weiterhin mit Put-Optionsscheinen auf fallende Kurse der Infineon-Aktie gesetzt.
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
AXC0221 2017-05-30/16:05