Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Bundestag beschließt Gesetz für Ausweitung der Betriebsrenten
Der Bundestag hat das Gesetz zur Stärkung der Betriebsrenten beschlossen. Mit dem Gesetz wollen CDU/CSU und SPD die betriebliche Vorsorge für den Ruhestand auf kleine und mittelgroße Firmen sowie Geringverdiener ausweiten. Die Firmen wurden dafür von der Haftung für eine Mindestrente auf das angesparte Geld befreit. Bisher fürchten Unternehmer, für Betriebsrenten Kapital nachschießen zu müssen, wenn eine vorher vereinbarte Garantiehöhe nicht erreicht wird. Nach dem neuen Modell gesichert sind tatsächlich nur die während des Berufslebens eingezahlten Beiträge.
Bundesregierung setzt Abschiebungen nach Afghanistan vorerst aus
Die Bundesregierung setzt nach dem schweren Anschlag am Mittwoch in Kabul Abschiebungen nach Afghanistan vorerst aus. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag in Berlin mit. Das Auswärtige Amt solle nun möglichst bis Juli eine neue Lagebeurteilung vorlegen. Bis dahin bleibe es bei "der Förderung der freiwilligen Rückkehr" und bei der Abschiebung von Straftätern und Gefährdern "auf Basis einer Einzelfallprüfung", sagte Merkel.
Schäuble hält Macrons Vorschläge für Europa für unrealistisch
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält die Vorschläge von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zur Stabilisierung der Eurozone für derzeit nicht durchsetzbar. "Dazu braucht man eine Vertragsänderung (der EU-Verträge)", sagte Schäuble auf dem Europaforum des Westdeutschen Rundfunks in Berlin. Das sei aber derzeit nicht realistisch, weil sie Einstimmigkeit der Mitgliedstaaten voraussetze. "Die Meisten (anderen Politiker) sagen, 'lass es'", legte er nach.
EP will von EZB mehr Transparenz bei Ankauf von Unternehmensanleihen
Der Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments (EP) verlangt von der Europäischen Zentralbank (EZB) mehr Transparenz über den Ankauf von Unternehmensanleihen. In einer offiziellen Anfrage an EZB-Präsident Mario Draghi heißt es: "Wird die EZB alle beteiligten nationalen Zentralbanken bitten, der lobenswerten Praxis der Deutschen Bundesbank zu folgen und die vollen Namen (nicht nur die ISIN-Codes) jener Unternehmen zu nennen, deren Anleihen im Rahmen des CSPP-Programms gekauft werden?"
US-Industrie gut in Schwung - ISM-Index steigt leicht
Die US-Industrie hat im Mai ihre Dynamik leicht gesteigert. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) stieg der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe auf 54,9 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen etwas stärkeren Anstieg auf 55,0 vorhergesagt, nachdem der viel beachtete Index im Vormonat auf 54,8 Zählern gefallen war. Das Stimmungsbarometer liegt damit deutlich über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Industrie signalisiert.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen
In den USA sind in der Woche zum 27. Mai mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 248.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 238.000 vorhergesagt. Trotz des Anstiegs liegen die Erstanträge seit geraumer Zeit auf einem historisch außergewöhnlich niedrigen Niveau.
ADP: US-Privatwirtschaft schafft überraschend viele Stellen
Die US-Unternehmen haben im Mai ihren Personalbestand viel stärker aufgestockt als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 253.000 Stellen. Analysten hatten nur ein Plus von 180.000 Jobs vorausgesagt. Im April waren unter dem Strich 174.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 3.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
Markit: US-Industrie verliert leicht an Fahrt
Die US-Industrie hat im Mai leicht an Schwung verloren. Der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex sank nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 52,7 Punkte von 52,8 im Vormonat. Das ist der niedrigste Stand seit acht Monaten. Im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexrückgang auf 52,5 Punkte berichtet worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
Powell: Daten rechtfertigen weitere Fed-Zinserhöhungen
Der "gesunde Zustand" der US-Wirtschaft spricht nach Ansicht von Fed-Gouverneur Jerome Powell dafür, dass die Zinserhöhungen fortgesetzt werden können. Zudem sei die Bühne bereitet, um später im Jahr mit dem Abbau der auf 4,5 Billionen Dollar angeschwollenen Bilanz zu beginnen, sagte der Währungshüter. "Die Wirtschaft befindet sich nahe bei den von uns angestrebten Zielen."
US-Rohöllagerbestände fallen erneut stärker als erwartet
Der Abbau der Rohöllagerbestände in den USA ist erneut stärker ausgefallen als erwartet. Die Lagerbestände fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) in der Woche zum 26. Mai um 6,428 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,5 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,4 Millionen Barrel verringert.
US-Botschaft in Israel wird vorerst nicht nach Jerusalem verlegt
Entgegen seiner Wahlkampfankündigungen will US-Präsident Donald Trump die Botschaft in Israel vorerst nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Trump habe eine Verfügung abgezeichnet, wonach die Botschaft bis auf Weiteres an ihrem bisherigen Sitz bleiben solle, teilte am Donnerstag ein Regierungsmitarbeiter in Washington mit. Allerdings sei das Vorhaben, die Botschaft zu verlegen, damit nicht vom Tisch, sondern lediglich aufgeschoben.
Juncker: Ein Ausstiegs Trumps aus Klimaabkommen würde China stärken
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat US-Präsident Donald Trump wegen des ins Auge gefassten Ausstiegs aus dem Pariser Klimaabkommen vor einem internationalen Abstieg seines Landes gewarnt. Damit würden die USA "von der Weltbühne regelrecht abtreten", sagte Juncker beim Europaforum des Westdeutschen Rundfunks in Berlin. "Vakuum wird ersetzt, und die Chinesen sind am Drücker, wenn es darum geht, Führung zu übernehmen", legte der Luxemburger nach.
Brasiliens Wirtschaft wächst nach acht Quartalen wieder
Brasilien hat im ersten Quartal 2017 die schwerste Rezession seiner Geschichte überwunden. Wie die Statistikbehörde berichtete, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zuvor war die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas acht Quartale in Folge geschrumpft. Im Jahresvergleich liegt das BIP aber immer noch um 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahr.
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June 01, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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