BRÜSSEL (dpa-AFX) - EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat einen Abbau chinesischer Investitionshürden für ausländische Konzerne gefordert. Während der Fluss chinesischen Kapitals in die Europäische Union im vergangenen Jahr um 77 Prozent angeschwollen sei, sei der Zustrom europäischen Kapitals nach China um beinahe ein Viertel zurückgegangen, erklärte Juncker.
"Das zeigt, wie schwer es immer noch sein kann, in China Geschäfte zu machen", sagte Juncker am Freitag bei einem Wirtschaftsgipfel mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in Brüssel. Eine Verbesserung erhoffe er sich aber von einem derzeit verhandelten Investitionsabkommen. Zu einem guten Geschäftsumfeld gehörten aber auch Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte.
Li reagierte gelassen auf die kritischen Anmerkungen. Solche Differenzen offen auszusprechen sei ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens, sagte er. Der Ministerpräsident räumte aber auch ein, dass es in seinem Land noch Raum für Verbesserungen gebe. "Wir sind nicht zufrieden", sagte er laut Übersetzung aus dem Chinesischen. Dennoch hoffe er, dass China ein "Magnet" bleibe.
Der Wirtschaftsgipfel findet am Rande des EU-China-Gipfels statt. Dabei wollten beide Seiten bis zum Nachmittag unter anderem ein gemeinsames Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen verabschieden./hrz/DP/jha
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